Beim Stöbern im Germanischen Wörterbuch fand sich Folgendes:
Das germanische luba wird neuhochdeutsch einmal zu Lob im Sinne von Preis, findet sich aber desweiteren in Er-laub-nis, Ur-laub. Leicht verständlich: wenn man etwas loben oder gutheißen kann, ist es erlaubt. (Entsprechend ist lateinisch lubet = es ist erlaubt.)
Das Verb zu luba ist luben = hoffen, was germanisch ein weiteres Substantiv lubains = Hoffnung gibt, welches sich anscheinend in späteren Sprachstufen nicht erhalten hat.
Im Mittelhochdeutschen wird loben nicht nur im Sinne von „preisen“ oder „gestatten“ verwendet, sondern auch im Sinne von „versprechen“, wie es in ge-loben oder ver-loben erhalten ist, denn ein anderes germanisches Verb zu luba ist laubian, was neben erlauben und loben schon glauben bedeutet; deutlicher in ga-laubian (glauben, eigentlich gut heißen, gern haben; so ist gotisch galaufs = wertvoll). (Das englische be-lieve stammt über das angelsächsiche ge-liefan auch hierher.)
Das Adjektiv zu luba ist leuba = lieb, woraus althochdeutsch liubi und mittel-/neuhochdeutsch Liebe wird. Aus derselben indogermanischen Wurzel lubh kommt altslawisch ljuby (Liebe), lateinisch libido (Begierde), sanskrit lubhyati (empfindet heftiges Verlangen), angelsächsisch lufu, englisch love (Liebe). Auch einsichtig: was man loben kann, wird man auch lieben.
So wachsen die drei Blüten (sozusagen) Glaube, Hoffnung und Liebe (zumindest sprachlich) aus der Wurzel Lob, so wie die Kardinaltugenden Glaube, Hoffnung und Liebe aus dem Lobe Gottes. Fand ich interessant.
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