Mittwoch, 9. Dezember 2015

DBK will Sakramentenspendung an die Börse bringen

Durch die Nachricht aus dem Wirtschaftsteil
Yahoo wollte ursprünglich den milliardenschweren Anteil am chinesischen Online-Riesen Alibaba abstoßen und den Erlös an die Aktionäre ausschütten. Der Anteil wäre an der Börse einzeln fast genauso viel wert wie ganz Yahoo.
Nun stoppte der Internet-Konzern die seit Monaten vorbereitete Transaktion mit der Ausgliederung der Alibaba-Beteiligung. Jetzt solle geprüft werden, stattdessen das Internet-Kerngeschäft in eine neue Firma zu verlagern.
Der Aktienkurs legt nahe, dass die Anleger im Kerngeschäft des Internet-Dinos gar keinen Wert mehr sehen. Dennoch sollen mehrere Finanzinvestoren Interesse an dem Yahoo-Kern gezeigt haben.
inspiriert stellte die DBK fest,
  • dass in den (mehr oder weniger privatwirtschaftlich agierenden) sozialen Einrichtungen mehr Menschen arbeiten als Priester in der Seelsorge
  • dass der positive Teil des Images der Kirche aus diesen caritativen Aktivitäten herrühre und 
  • dass ein großer Teil der Mitglieder ohnehin der Ansicht sei, ihre Kirchensteuer werde für diese Zwecke verwendet.
Das sperrige Glaubensgut („Glaubensablage“ nach den Worten von Bischof Bode), ehemals Kerngeschäft der katholischen Kirche, locke dagegen keine Katze hinter dem Ofen vor.

Da der Papst beim ad-limina-Besuch eine Abstoßung des wirtschaftlichen Teils angeregt hatte (man erinnert sich:
Ich danke besonders auch für die große Unterstützung, die die Kirche in Deutschland durch ihre vielen Hilfsorganisationen für die Menschen in aller Welt leistet. …Überall engagiert sich die Kirche professionell im sozial-karitativen Bereich und ist auch im Schulwesen überaus aktiv. … [Es gibt eine] Tendenz zu fortschreitender Institutionalisierung der Kirche. Es werden immer neue Strukturen geschaffen, für die eigentlich die Gläubigen fehlen. Es handelt sich um eine Art neuer Pelagianismus, der dazu führt, unser Vertrauen auf die Verwaltung zu setzen, auf den perfekten Apparat. … Das Gebot der Stunde ist die pastorale Neuausrichtung, also dafür zu sorgen, dass die Strukturen der Kirche alle missionarischer werden usw.
plant die im Lk 12,34-Dilemma gefangene DBK den Yahoo-Weg zu gehen und stattdessen ihr Kerngeschäft auszulagern. Obwohl die Gläubigen in der Sakramentenspendung „gar keinen Wert mehr sehen“ (oder in den Worten des gegenwärtigen Papstes:
[Es ist] ein sehr starker Rückgang des sonntäglichen Gottesdienstbesuchs und des sakramentalen Lebens zu verzeichnen. … Die Sakramente werden immer weniger in Anspruch genommen. Die Beichte ist vielfach verschwunden. Immer weniger Katholiken lassen sich firmen oder gehen das Sakrament der Ehe ein. Die Zahl der Berufungen für den Dienst des Priesters und für das gottgeweihte Leben haben drastisch abgenommen.
) sollen mehrere Finanzinvestoren Interesse an dem Kirchen-Kern gezeigt haben.

Ob auch die Bischöfe zum auszulagernden Teil gehören oder mit ihren Ordinaten im glaubensfreien Geschäftszweig verbleiben, ist noch nicht abschließend geklärt.

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