Dort heißt es, unter der Überschrift „Abschiede“ unter Punkt 2.: „Wir nehmen Abschied von der Vorstellung, dass alle Gläubigen das Bedürfnis haben, am Sonntag die heilige Messe oder sonstige Gottesdienste zu besuchen; das gilt auch für die in der Kirche Engagierten.“Dem hält Pfr. Gehrmann (unter vielem anderen) zu Recht entgegen:
Diese Passage ist ganz bezeichnend für die heutige Kirchenkrise. Generell wird aus der Kapitulation vor dem faktischen Verhalten vieler Getaufter ein Maßstab für die Entscheidungsfindung der Kirche abgeleitet.
Sakramente … sind nicht im Grunde verzichtbare Garnierungen unserer „geistlichen Freizeitgestaltung“.Ein Kontrast wird gezeichnet: in den Ordinariaten wird ein „Kasernenhofton wiederentdeckt, an den sich selbst Mitbrüder von Weihejahrgängen der 50er Jahre nicht mehr erinnern können“, der sich an den Reaktionen den Priestern gegenüber zeigt:
Wer sich als Priester den strukturellen Neuentwicklungen versagt, und irgendwelchen sekundären administrativen Direktiven nicht sofort nachkommt, hat mit unverhältnismäßig scharfen Reaktionen zu rechnen.Die in der Diözesansynode versammelten („engagierten“, aber dem Glaubensleben und den Sakramenten entfremdeten) Laien scheinen das nicht zu kennen:
Schon die erstaunlich muntere Ungeniertheit, mit der die Aufgabe der Sonntagspflicht vorgetragen wird, deutet darauf hin, dass die Synodalen nicht mehr mit einschränkenden oder korrigieren Direktiven seitens der Bistumsleitung rechnen.Gegen Ende fasst der Autor seine Befunde zusammen:
Dieser Eindruck wurde auf dem Priestertag durch den Einwurf bestätigt, viele Empfehlungen der Synode könnten wegen der Höhe der anfallenden Kosten gar nicht umgesetzt werden. Wenn die theologische Beurteilung mancher „Empfehlungen“ offenbar keine entscheidungsrelevante Rolle mehr spielt, muss die, als Beruhigung der Priester gedachte Bemerkung, ungewollt Anlass für Befürchtungen werden.
Die „Empfehlungen“ der Trierer Synode bedeuten in mancher Hinsicht nicht nur ein Aufweichen des sakramentalen Priestertums in der Praxis …, sondern sind geeignet, dem Wunsch nach einer anderen, insgesamt entsakramentalisierten Kirche zu entsprechen. …In den Vorschlägen der Synodalen wird eine Haltung erkennbar, die im Priestermangel keinen bedauerlichen Missstand erkennt, sondern die Chance erkennt, die Option eine entsacerdotalisierte Glaubensorganisation entwickeln zu können. Es wird der Entwurf einer Glaubensgemeinschaft sichtbar, die diakonisch, sozialraum- und projektorientiert und natürlich geschlechtersensibel sein will, aber nicht mehr von Umkehr und Heiligung spricht.Das Erschütternde ist, dass es sich offensichtlich nicht (wie man meinen könnte) um überspitzte Sartire handelt, sondern um (im Text mit Beispielen und Argumenten unterlegte) Lebenswirklichkeit in deutschsprachigen Bistümern.
Kommentiert dazu in der heutigen Lesung der Prophet Jesaja:
Hört das Wort des Herrn, ihr Herrscher von Sodom! Vernimm die Weisung unseres Gottes, du Volk von Gomorra! Wascht euch, reinigt euch! Lasst ab von eurem üblen Treiben! Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun!
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