Freitag, 28. Oktober 2016

Gnadengenossen

Bei Sätzen wie
weil ich euch ins Herz geschlossen habe. Denn ihr alle habt Anteil an der Gnade, die mir durch meine Gefangenschaft und die Verteidigung und Bekräftigung des Evangeliums gewährt ist. (Phil 1,7)
pflegten mir in meinem jugendlichen Ungestüm unbehagliche Gefühle geweckt zu werden, etwa entlang der Linie „Für wen halten Paulus, der bekommen zu haben glaubt allein die Gnade, wovon Bröckchen oder Anteile fallen weiter auf andere?!“

Dergleichen löst sich durch Blick auf das tatsächlich Geschriebene sofort auf, denn dort heißt es eher:
denn ich habe im Herzen euch, die ihr alle trotz meiner Fesseln durch die Verteidigung und das Feststehen im Evangelium meine Gnadengenossen seid.
[Dass die Philipper Genossen im Eifer für das Evangelum sind, wurde zwei Verse vorher gesagt: „wegen eurer Teilnahme für das Evangelium“ bzw. in der „Übersetzung“: „und danke Gott dafür, dass ihr euch gemeinsam für das Evangelium eingesetzt habt“.]

Der Hang zur freiphantastischen Zudichtung von Wörten scheint bei der Überarbeitung der Einheitsübersetzung unverändert geblieben zu sein.




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