Sonntag, 23. Oktober 2016

Aus Alt macht neu



Die Überarbeitung der Einheitsübersetzung zeigt eine ihrer Früchte in der Tageslesung, wo in Sir 35,20 statt des bisherigen

Die Nöte des Unterdrückten nehmen ein Ende, das Schreien des Elenden verstummt.

jetzt

Wer Gott wohlgefällig dient, der wird angenommen, und sein Bittruf erreicht die Wolken.

steht, in besserer Übereinstimmung mit der Nova Vulgata, die liest

Qui adorat Deum, in beneplacito suscipietur,
et deprecatio illius usque ad nubes propinquabit.

(Wer Gott anbetet, wird in Wohlgefallen aufgenommen,
und sein Flehen nähert sich den Wolken.)

Ob in Wohlgefallen gedient oder aufgenommen wird, geht aus dem Original (Wortstellung beibehalten) nicht hervor:

qerapeÚwn ün eÙdok|v decq»setai, ka@ ¹ d<hsij aÙtoà ÿwj nefelîn sun£yei
Der Verehrer* in Wohlgefallen aufgenommen wird, und die Bitte sein bis zu Wolken grenzt**.
(* therapeuon kann auch Diener, gut Sorgender, wer jemanden ehrt, Pfleger, Heiler heißen)
(** synapsei ist zusammenknüpfen, intransitiv (also ohne Objekt, wie hier) anstoßen, angrenzen, berühren)

Da stellen sich mir zwei Fragen: Wie kam man ursprünglich zu einem ganz anderen Test, und: Gibt es irgendwo eine Zusammenstellung der wesentlichen Änderungen, damit man sich schnell überblicksweise informieren kann, was neuerdings Sache ist?

Antworthinweise willkommen.

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