Samstag, 29. Februar 2020

eine wohlgefällige Stimmung unseres Geistes darbringen

Am Samstag nach Aschermittwoch wird gebetet:

Tagesgebet
Omnípotens sempitérne Deus, infirmitátem nostram propítius réspice, atque ad protegéndum nos déxteram tuæ maiestátis exténde.
Das ist die alte Oratio vom dritten Sonntag nach Epiphanie.

Übersetzung
Allmächtiger ewiger Gott, blicke gnädig auf unsere Schwäche, und strecke zum Uns-Schützen die Rechte deiner Majestät aus.
Deutsches Messbuch
Allmächtiger Gott, übe Nachsicht mit unserer Schwäche, und damit wir imstande sind, den Kampf mit den Mächten des Bösen zu bestehen, strecke deine Hand aus und schütze uns.
Gabengebet
Súscipe, quǽsumus, Dómine, sacrifícium placatiónis et laudis, et præsta, ut, huius operatióne mundáti, beneplácitum tibi nostræ mentis offerámus afféctum.
Das Gebet ist durch die markierten Änderungen aus der alten Secreta (s.u.) hervorgegangen.

Übersetzung
Empfange, bitten wir, Herr, das Opfer der Versöhnung und des Lobes, und gewähre, dass wir, durch dessen Verrichtung* gereinigt, dir eine wohlgefällige Stimmung* unseres Geistes darbringen.
* [jeweils] oder: Wirkung, d.h. aus der Wirkung der Verrichtung des Messopfers möge die Wirkung einer gottgefälligen Gemütslage folgen. Hübsch gesagt.
Deutsches Messbuch
Nimm an, o Herr, das Opfer des Lobes und der Versöhnung. Löse uns aus aller Verstrickung in das Böse, damit wir in freier Hingabe ganz dir gehören.
Schlussgebet
Cæléstis vitæ múnere vegetáti, quǽsumus, Dómine, ut, quod est nobis in præsénti vita mystérium, fiat æternitátis auxílium.
Das ist die alte Postcommunio vom Tage (s.u.).

Übersetzung
Durch des himmlischen Lebens Gabe belebt, bitten wir, Herr, dass was uns im gegenwärtigen Leben Mysterium ist, werde eine Hilfe der Ewigkeit.
Deutsches Messbuch
Gütiger Gott, du hast uns den Leib und das Blut deines Sohnes geschenkt. Was wir auf Erden im Geheimnis feiern, sei uns Stärkung auf dem Weg zur Vollendung.
Gebet über das Volk
Adésto, Dómine, benígnus pópulo tuo, qui sacra mystéria contígerit, ut nullis perículis affligátur, qui in te protectórem confídit.
Übersetzung
Steh bei, Herr, gütig deinem Volk, das die heiligen Mysterien gekostet hat, damit von keinen Gefahren beschädigt wird, das auf dich als Beschützer vertraut.
Deutsches Messbuch
- entfällt -


Nach der alten Ordnung wird gebetet:

Oratio
Adesto, Domine, supplicationibus nostris: et concede; ut hoc solemne ieiunium, quod animabus corporibusque curandis salubriter institutum est, devoto servitio celebremus.
Übersetzung
Merke, Herr, auf unsere Bittgesuche: und gewähre; dass wir dieses jährliche Fasten, das für die zu heilenden Seelen und Körper heilbringend eingerichtet wurde, mit ergebenen Dienst begehen.
Secreta
Suscipe, Domine, sacrificium, cuius te voluisti dignanter immolatione placari: praesta, quaesumus; ut, huius operatione mundati, beneplacitum tibi nostrae mentis offeramus affectum.
Übersetzung
Empfange, Herr, das Opfer, durch dessen würdige Bereitung du versöhnt werden wolltest*: gewähre, bitten wir, dass wir, durch dessen Verrichtung gereinigt, dir eine wohlgefällige Stimmung unseres Geistes darbringen.
* du wolltest, dass dieses Opfer dir würdig bereitet wird, und dass du dadurch versöhnt wirst
Postcommunio
Caelestis vitae munere vegetati, quaesumus, Domine: ut, quod est nobis in praesenti vita mysterium, fiat aeternitatis auxilium.
Übersetzung
Durch des himmlischen Lebens Gabe belebt, bitten wir, Herr, dass was uns im gegenwärtigen Leben Mysterium ist, werde eine Hilfe der Ewigkeit.
Oratio super populum
Fideles tui, Deus, per tua dona firmentur: ut eadem et percipiendo requirant, et quaerendo sine fine percipiant.
Das Gebet war an Septuagesima als Postcommunio dran.

Übersetzung
Deine Gläubigen, Herr, mögen durch deine Gaben gestärkt werden: damit sie dieselben sowohl durch das Empfangen verlangen als auch durch das Suchen ohne Ende empfangen.

Freitag, 28. Februar 2020

jenes Fleisch, dessen Süße wir kosten


Zum Freitag nach Aschermittwoch wird gebetet:

Tagesgebet
Inchoáta pæniténtiæ ópera, quǽsumus, Dómine, benígno favóre proséquere, ut observántiam, quam corporáliter exercémus, méntibus étiam valeámus implére sincéris.
Das Gebet ist aus der alten Oratio (s.u.) durch Austausch von „ieiunia“ (Fasten) durch „paenitentiae opera“ (Werke der Buße) gewonnen.

Übersetzung
Die begonnenen Werke der Buße, bitten wir, Herr, begleite mit wohlwollender Gunst, damit wir die Befolgung der Vorschrift, die wir körperlich üben, auch mit aufrichtigen Herz erfüllen können.
Deutsches Messbuch
Allwissender Gott, du siehst nicht auf unsere äußeren Werke, sondern auf unser Herz. Gib, dass wir mit reiner Gesinnung vollbringen, was wir in diesen vierzig Tagen an Buße und Verzicht auf uns nehmen.
Gabengebet
Sacrifícium, Dómine, observántiæ quadragesimális offérimus, quod tibi, quǽsumus, mentes nostras reddat accéptas, et continéntiæ promptióris nobis tríbuat facultátem.
Das Gebet wurde durch sprachliche Glättung (ohne inhaltliche Verluste) aus der alten Secreta (s.u.) gewonnen.

Übersetzung
Das Opfer, Herr, der vierzigtägigen Befolgung der Vorschrift bringen wir dar, das dir, bitten wir, unsere Herzen annehmbar mache, und uns die Fähigkeit der entschlosseneren Enthaltsamkeit verleihe.
Deutsches Messbuch
Herr, unser Gott, wir feiern das heilige Opfer in diesen Tagen der Buße. Nimm in deinem Sohn auch uns an und schenke uns größeren Eifer zu einem Fasten, wie du es liebst.
Schlussgebet
Quǽsumus, omnípotens Deus, ut, huius participatióne mystérii a delíctis ómnibus expiáti, remédiis tuæ pietátis aptémur.
Die markierte Passage scheint von einer Präfation im Sacramentarium Leonianum abgeguckt worden zu sein.

Übersetzung
Wir bitten, allmächtiger Gott, dass wir, durch die Teilnahme an diesem Mysterium von allen Vergehen entsühnt, mit den Heilmitteln deiner Barmherzigkeit ausgerüstet werden.
Deutsches Messbuch
Allmächtiger Gott, du gibst uns Anteil am Leib und Blut deines Sohnes. Dieses Sakrament reinige uns von Schuld und stärke uns in unserer Schwachheit.
Gebet über das Volk
De magnálibus tuis, Deus miséricors, grátias iúgiter réferat plebs tua, et observatiónes antíquas peregrína recenséndo ad perpétuam tui visiónem perveníre mereátur.
Übersetzung
Für deine Wunderwerke, barmherziger Gott, bringe deine Gemeinde beständig Dank zurück, und die pilgernde [Gemeinde] möge durch das Erwägen* der alten Vorschriften zur immerwährenden Schau deiner zu gelangen** verdienen.
* oder: Feiern
** dahin gelangen, dich immerwährend anzuschauen

Deutsches Messbuch
- entfällt -


Nach der alten Ordnung betet man:

Oratio
Inchoata ieiunia, quaesumus, Domine, benigno favore prosequere: ut observantiam, quam corporaliter exhibemus, mentibus etiam sinceris exercere valeamus.
Übersetzung
Die begonnenen Fasten, bitten wir, Herr, begleite mit wohlwollender Gunst, damit wir die Befolgung der Vorschrift, die wir körperlich üben, auch mit aufrichtigen Herzen erfüllen können.
Secreta
Sacrificium, Domine, observantiae quadragesimalis, quod offerimus, praesta, quaesumus: ut tibi et mentes nostras reddat acceptas, et continentiae promptioris nobis tribuat facultatem.
Übersetzung
Das Opfer, Herr, der vierzigtägigen Befolgung der Vorschrift, das wir darbringen: gewähre, bitten wir, dass es sowohl dir unsere Herzen annehmbar mache, als auch uns die Fähigkeit der entschlosseneren Enthaltsamkeit verleihe.
Postcommunio
Spiritum nobis, Domine, tuae caritatis infunde: ut, quos uno pane caelesti satiasti, tua facias pietate concordes.
Übersetzung
Den Geist deiner Liebe, Herr, gieße uns ein: damit du die du mit dem einen himmlischen Brot gesättigt hast, in deiner Ehrfurcht* einträchtig machst.
* Ehrfurcht gegenüber Gott

Oratio super populum
Tuere, Domine, populum tuum, et ab omnibus peccatis clementer emunda: quia nulla ei nocebit adversitas, si nulla ei dominetur iniquitas.
Übersetzung
Schütze, Herr, dein Volk, und reinige es gütig von allen Sünden: weil keine Widrigkeit ihm schaden wird, wenn es von keiner Ungerechtigkeit beherrscht wird.

Nach dem alten Kalender wird am vorletzten Februartag (27. oder in Schaltjahren 28. Februar) des Passionisten Gabriel von der schmerzensreichen Jungfrau (bürgerlich: Francesco Possenti) gedacht, der noch als Theologiestudent verstarb, weshalb er seiner Kommilitonen Patron ist.
Man betet zum Gedenktag:

Oratio
Deus, qui beatum Gabrielem dulcissimae Matris tuae dolores assidue recolere docuisti, ac per illam sanctitatis et miraculorum gloria sublimasti: da nobis, eius intercessione et exemplo; ita Genetricis tuae consociari fletibus, ut materna eiusdem protectione salvemur.
Übersetzung
Gott, der du den seligen Gabriel die Schmerzen deiner lieblichsten Mutter unablässig zu betrachten gelehrt und durch sie [Maria] zur Ehre der Heiligkeit und Wunder erhöht hast: gib uns, durch seine Vermittlung und [sein] Beispiel; so uns den Tränen deiner Gebärerin beizugesellen, dass wir durch derselben mütterlich Schutz bewahrt werden.
Secreta
Salutarem hostiam in memoriam sancti Gabrielis tibi, Domine, offerentes, fac nos sacrificium mortis tuae rite recolere, ac, meritis perdolentis Virginis, eiusdem sacrificii fructum copiose percipere.
Übersetzung
Die heilbringende Opfergabe zum Gedächtnis des heiligen Gabriels dir, Herr, darbringend, lass uns das Opfer deines Todes auf rechte Weise betrachten, und, durch die Verdienste der schmerzensreichen Jungfrau, desselben Opfers Frucht reichlich erfassen.
Postcommunio
Quas tibi, Domine, in festivitate sancti Gabrielis Confessoris tui, pro collatis donis gratias agimus: suscipe propitius per manus gloriosae semper Virginis Mariae; ex qua carnem illam assumpsisti, cuius in hoc salutari convivio meruimus gustare dulcedinem.
Übersetzung
Den Dank, den wir dir zum Fest des heiligen Gabriels, deines Bekenners, durch die hergebrachten Gaben abstatten, empfange gütig durch die Hand der ruhmreichen allzeit jungfräulichen Maria, aus welcher du jenes Fleisch angenommen hast, dessen Süße wir in diesem heilbringenden Gastmahl zu kosten verdient haben.

Donnerstag, 27. Februar 2020

durch angemessene Geißelungen gezüchtigt

Am Donnerstag nach Aschermittwoch wird gebetet:
Tagesgebet
Actiónes nostras, quǽsumus, Dómine, aspirándo prǽveni et adiuvándo proséquere, ut cuncta nostra operátio a te semper incípiat, et per te coepta finiátur.
Das ist die alte fünfte Oratio für den Quatember-Samstag in der Fastenzeit, wobei es dort allerdings statt „operatio“ (Tun) heißt: „oratio et operatio“ (Beten und Tun). Im Reformmissale scheint ein Teil davon für entbehrlich erachtet worden zu sein.

Übersetzung
Unsere Handlungen, bitten wir, Herr, fördere durch Anhauchen* und begleite durch Helfen, damit unsere sämtliche Tätigkeit bei dir immer anfange und durch dich das Angefangene beendet werde.
* oder: komme zuvor durch Fördern

Deutsches Messbuch
Herr, unser Gott, komm unserem Beten und Arbeiten mit deiner Gnade zuvor und begleite es, damit alles, was wir beginnen, bei dir seinen Anfang nehme und durch dich vollendet werde.
Gabengebet
Hóstias, quǽsumus, Dómine, propítius inténde, quas sacris altáribus exhibémus, ut, nobis indulgéntiam largiéndo, tuo nómini dent honórem.
Das ist die alte Secreta vom 12. Sonntag nach Pfingsten.

Übersetzung
Die Opfergaben, bitten wir, Herr, beachte gnädig, die wir den heiligen Altären überreichen, damit sie, durch uns-Verzeihung-Schenken, deinem Namen Ehre geben.
Deutsches Messbuch
Herr, schau gnädig auf die Gaben, die wir auf den Altar legen. Das heilige Opfer bringe deinem Namen Ehre und tilge unsere Sünden.
Schlussgebet
Cæléstis doni benedictióne percépta, súpplices te, Deus omnípotens, deprecámur, ut hoc idem nobis semper et indulgéntiæ causa sit et salútis.
Das Gebet ist aus der alten Postcommunio (s.u.) durch Austausch von „sacramenti“ (des Sakramentes) gegen „indulgentiae“ (der Verzeihung) gewonnen.

Übersetzung
Nachdem des himmlischen Geschenks Segen empfangen wurde, flehen wir dich, allmächtiger Gott, demütig an, dass dieses dasselbe [Geschenk] uns immer Ursache der Verzeihung sei und des Heils.
Deutsches Messbuch
Allmächtiger Gott, du hast uns das Brot des Himmels geschenkt als Beweis deiner Liebe. Es erwirke uns immer neu die Vergebung der Sünden und schenke uns dein Heil.
Gebet über das Volk
Qui pópulo tuo, omnípotens Deus, notas fecísti vias vitæ ætérnæ, per eas ad te, lumen indefíciens, nos fácias, quǽsumus, perveníre.
Übersetzung
Der du deinem Volk, allmächtiger Gott, bekannt gemacht hast die Wege des ewigen Lebens: durch sie zu dir, dem nie verlöschenden Licht, lass uns, bitten wir, gelangen.
Deutsches Messbuch
- entfällt -


Nach der alten Ordnung betet man:

Oratio
Deus, qui culpa offenderis, paenitentia placaris: preces populi tui supplicantis propitius respice; et flagella tuae iracundiae, quae pro peccatis nostris meremur, averte.
Übersetzung
Gott, der du durch Schuld beleidigt, durch Buße versöhnt wirst: blicke gnädig auf die Gebete deines bittenden Volkes; und die Geißel deines Zorns, die wir wegen unserer Sünden verdienen, wende ab.
Secreta
Sacrificiis praesentibus, Domine, quaesumus, intende placatus: ut et devotioni nostrae proficiant, et saluti.
Übersetzung
Auf die gegenwärtigen Gaben, Herr, bitten wir, merke versöhnt: damit sowohl unserer Hingabe nützen, als auch dem Heil.
Postcommunio
Caelestis doni benedictione percepta: supplices te, Deus omnipotens, deprecamur; ut hoc idem nobis et sacramenti causa sit, et salutis.
Übersetzung
Nachdem des himmlischen Geschenks Segen empfangen wurde, flehen wir dich, allmächtiger Gott, demütig an, dass dieses dasselbe [Geschenk] uns immer Ursache des Sakramentes* sei und des Heils.
* wobei mit „Sakrament“ durchaus die Wirkung desselben (z.B. die Verzeihung) gemeint ist

Gebet über das Volk
Parce, Domine, parce populo tuo: ut, dignis flagellationibus castigatus, in tua miseratione respiret.
Übersetzung
Verschone, Herr, verschone dein Volk: damit es, durch angemessene Geißelungen gezüchtigt, in deinem Mitleid wieder aufatme.

Mittwoch, 26. Februar 2020

um Demut zu zeigen und Nachsicht zu verdienen

Zum Aschermittwoch wird gebetet:

Tagesgebet
Concéde nobis, Dómine, præsídia milítiæ christiánæ sanctis inchoáre ieiúniis, ut, contra spiritáles nequítias pugnatúri, continéntiæ muniámur auxíliis.
Das Tagesgebet war in der alten Ordnung als Gebet nach der Austeilung der Asche vorgesehen.

Übersetzung
Gewähre uns, Herr, die Wachposten des christlichen Kriegsdienstes mit heiligen Fasten zu beziehen, damit wir, wenn wir gegen geistliche Verdorbenheiten kämpfen müssen, durch Hilfstruppen der Selbstbeherrschung geschützt sind.
Deutsches Messbuch
Getreuer Gott, im Vertrauen auf dich beginnen wir die vierzig Tage der Umkehr und Buße. Gib uns die Kraft zu christlicher Zucht, damit wir dem Bösen absagen und mit Entschiedenheit das Gute tun.
Anmerkung
Die DMlichen Texte nur durchzulesen ist Buße genug; ein Vergleich (oder wie würde man sagen, wenn es eigentlich nur Unterschiede und Abweichungen festzustellen gäbe – der Verschied?) entfällt daher.

Zur Aschensegnung
Post homiliam, sacerdos stans, manibus iunctis, dicit:
Deum Patrem, fratres caríssimi, supplíciter deprecémur, ut hos cíneres, quos pæniténtiæ causa capítibus nostris impónimus, ubertáte grátiæ suæ benedícere dignétur.
Et, post brevem orationem in silentio, manibus extensis, prosequitur:
Deus, qui humiliatióne flécteris et satisfactióne placáris, aurem tuæ pietátis précibus nostris inclína, et super fámulos tuos, horum cínerum aspersióne contáctos, grátiam tuæ benedictiónis + effúnde propítius, ut, quadragesimálem observántiam prosequéntes, ad Fílii tui paschále mystérium celebrándum purificátis méntibus perveníre mereántur.
Vel:
Deus, qui non mortem sed conversiónem desíderas peccatórum, preces nostras cleménter exáudi, et hos cíneres, quos capítibus nostris impóni decérnimus benedícere + pro tua pietáte dignáre, ut qui nos cínerem esse et in púlverem reversúros cognóscimus quadragesimális exercitatiónis stúdio, peccatórum véniam et novitátem vitæ, ad imáginem Fílii tui resurgéntis, cónsequi valeámus.
Der Anfang der ersten Alternative ähnelt (bis auf Wortumstellungen) der dritten Oratio nach der alten Ordnung (s.u.); die Bitte wurde ganz neu gestrickt. Die zweite Alternative ähnelt der zweiten Oratio nach der alten Ordnung. Unterschiede sind markiert.

Übersetzung
Nach der Predigt spricht der Priester stehend, die Hände gefaltet:
Gott Vater, liebste Brüder, lasst uns demütig anflehen, dass er diese Aschen, die wir wegen der Buße unseren Köpfen auflegen, durch die Fülle seiner Gnade zu segnen geruhe.
Und nach einem kurzen Gebet in Stille, mit ausgesteckten Händen, fährt er fort:
Gott, der du durch Demut umgestimmt und durch Buße versöhnt wirst, neige das Ohr deiner Barmherzigkeit unseren Bitten, und + gieße gütig die Gnade deines Segens über deine Diener, durch dieser Aschen Bestreuung bestrichen, damit wir, die vierzigtägige Beachtung der Vorschrift durchführend, zum zu begehenden österlichen Mysterium deines Sohnes mit gereinigten Herzen zu gelangen verdienen.
Oder:
Gott, der du nicht den Tod, sondern die Umkehr der Sünder wünschst, erhöre unsere Gebete gütig, und diese Aschen, die unseren Köpfen aufzulegen wir beschließen, geruhe zu segnen + wegen deiner Barmherzigkeit, damit wir, die erkennen, dass wir Asche sind und zum Staub zurückkehren werden, durch den Eifer der vierzigtägigen Übung, zur Verzeihung der Sünden und zur Neuheit des Lebens, als Abbild deines auferstehenden Sohnes, zu gelangen verdienen.
Deutsches Messbuch
Nach der Homilie lädt der Priester die Gläubigen zum Gebet ein:
Liebe Brüder und Schwestern, wir wollen Gott, unseren Vater, bitten, dass er diese Asche segne, die wir als Zeichen der Buße empfangen.
Nach einer kurzen Gebetsstille betet der Priester, die Hände gefaltet:
Barmherziger Gott, du bist den Demütigen nahe und lässt dich durch Buße versöhnen. Neige dein Ohr unseren Bitten und segne + alle, die gekommen sind, um das Aschenkreuz zu empfangen. Hilf uns, die vierzig Tage der Buße in rechter Gesinnung zu begehen, damit wir das heilige Osterfest mit geläutertem Herzen feiern.
Oder:
Gott, du willst nicht den Tod des Sünders, du willst, dass er sich bekehrt und lebt. Erhöre gnädig unsere Bitten: Segne + diese Asche, mit der wir uns bezeichnen lassen, weil wir wissen, dass wir Staub sind und zum Staub zurückkehren, Hilf uns, die vierzig Tage der Buße in rechter Gesinnung zu begehen. Verzeih uns unsere Sünden, erneuere uns nach dem Bild deines Sohnes und schenke uns durch seine Auferstehung das unvergängliche Leben.
Gabengebet
Sacrifícium quadragesimális inítii sollémniter immolámus, te, Dómine, deprecántes, ut per pæniténtiæ caritatísque labóres a nóxiis voluptátibus temperémus, et, a peccátis mundáti, ad celebrándam Fílii tui passiónem mereámur esse devóti.

Das Gebet ist von der alten Secreta zum ersten Fastensonntag abgeleitet, indem „cum epularum restrictione carnalium“ (mit Beschränkung der fleischlichen Speisen) durch „per pæniténtiæ caritatísque labóres“ (durch Werke der Buße und Nächstenliebe) ersetzt und eine weitere Bitte ergänzt wurde.

Übersetzung
Das Opfer des vierzigtägigen Anfangs* bereiten wir festlich, dich, Herr, anflehend, dass wir durch Anstrengungen der Buße und der Nächstenliebe von schädlichen Genüssen uns fernhalten, und, von Sünden gereinigt, zum zu begehenden Leiden deines Sohnes fromm** zu sein verdienen.
* des Anfang der vierzigtägigen Bußzeit
** oder: sehr ergeben, andächtig

Deutsches Messbuch
Herr, unser Gott, zu Beginn der heiligen vierzig Tage bringen wir dieses Opfer dar und bitten dich: Hilf uns, umzukehren und Taten der Buße und der Liebe zu vollbringen, damit wir unseren bösen Neigungen nicht nachgeben. Reinige uns von Sünden und mache uns fähig, das Gedächtnis des Leidens unseres Herrn Jesus Christus mit ganzer Hingabe zu begehen.
Schlussgebet
Percépta nobis, Dómine, prǽbeant sacraménta subsídium, ut tibi grata sint nostra ieiúnia, et nobis profíciant ad medélam.
Das Schlussgebet entspricht der alten Postcommunio.

Übersetzung
Die empfangenen Sakramente mögen uns, Herr, eine Hilfe sein, dass dir unsere Fasten angenehm sind, und uns nützen als Heilmittel.
Deutsches Messbuch
Barmherziger Gott, stärke uns durch dieses heilige Mahl, damit wir fasten können, wie es dir gefällt, und durch die Feier dieser Tage Heilung finden.
Gebet über das Volk
Super inclinántes se tuæ maiestáti, Deus, spíritum compunctiónis propítius effúnde, et præmia pæniténtibus repromíssa misericórditer cónsequi mereántur.
Der Schlusssatz ist der in der zweiten Aschensegnungsgebetsalternative ausgefallene Schlusssatz der zweiten Oratio der alten Ordnung, und der „Geist der Zerknirschung“ stammt aus den ausgefallenen Teilen der dritten Oratio.

Übersetzung
Über die sich vor deiner Majestät Verneigenden, Herr, gieße gnädig den Geist der Zerknirschung aus, und sie mögen die den Büßern verheißenen Belohnungen mitleidig* zu erlangen verdienen.
* also Gott möge mitleidig gewähren, dass die sich Verneigenden die Belohnungen erlangen

Deutsches Messbuch
- entfällt -


Nach der alten Ordnung findet die Aschensegnung vor der Messe statt, weshalb der Priester auch kein Messgewand, sondern ein violettes Pluviale (oder kein Obergewand) trägt. Und es geht heftig feierlicher zu, nämlich:
Deinde sacerdos, ad latus Epistolae, non vertens se ad populum, manibus iunctis (quod servatur etiam in orationibus omnium benedictionum quoad manus iunctas) dicit:
V. Dominus vobiscum.
R. Et cum spiritu tuo.
Übersetzung
Dann [nachdem der Chor die Antiphon gesungen hat] tritt der Priester zur Epistelseite, sich nicht zum Volk drehend, mit gefalteten Händen (was auch beachtet wird bei den Gebeten aller Segnungen, was die gefalteten Hände betrifft) [und] spricht:
V. Der Herr sei mit euch.
R. Und mit deinem Geiste.
Oratio
Omnipotens sempiterne Deus, parce paenitentibus, propitiare supplicantibus: et mittere digneris sanctum Angelum tuum de caelis, qui bene+dicat et sancti+ficet hos cineres, ut sint remedium salubre omnibus nomen sanctum tuum humiliter implorantibus, ac semetipsos pro conscientia delictorum suorum accusantibus, ante conspectum divinae clementiae tuae facinora sua deplorantibus, vel serenissimam pietatem tuam suppliciter obnixeque flagitantibus: et praesta per invocationem sanctissimi nominis tui; ut, quicumque per eos aspersi fuerint, pro redemptione peccatorum suorum, corporis sanitatem, et animae tutelam percipiant.
Übersetzung
Allmächtiger ewiger Gott, verschone die Büßer, sei gnädig den Flehenden: und zu senden geruhe deinen heiligen Engel vom Himmel, der seg+ne und hei+lige diese Aschen, damit sie ein heilbringendes Heilmittel seien allen demütig deinen heiligen Namen Anrufenden, und sich selbst wegen des Bewusstseins ihrer Vergehen Anklagenden, den vor dem Angesicht deiner göttlichen Milde ihre Untaten Beweinenden, oder den deine durchlauchtigste Barmherzigkeit demütig und inständig Erbittenden: und gewähre durch die Anrufung deines heiligsten Namens; dass, welche auch immer durch sie [die Aschen] bestreut werden für die Vergebung ihrer Sünden, Gesundheit des Körpers und Bewahrung der Seele gewinnen.
Oratio
Deus, qui non mortem, sed paenitentiam desideras peccatorum: fragilitatem condicionis humanae benignissime respice; et hos cineres, quos causa proferendae humilitatis, atque promerendae veniae, capitibus nostris imponi decernimus, bene+dicere pro tua pietate dignare: ut, qui nos cinerem esse, et ob pravitatis nostrae demeritum in pulverem reversuros cognoscimus; peccatorum omnium veniam, et praemia paenitentibus repromissa, misericorditer consequi mereamur.
Unterschiede zur zweiten Gebetsalternative des Reformmissales (s.o.) sind markiert.

Übersetzung
Gott, der du nicht den Tod, sondern die Buße der Sünder wünschst: beachte allergütigst die Zerbrechlichkeit der menschlischen Beschaffenheit, und diese Aschen, die – um Demut zu zeigen und Nachsicht zu verdienen – unseren Köpfen aufzulegen wir beschließen, geruhe zu seg+nen wegen deiner Barmherzigkeit, damit wir, die erkennen, dass wir Asche sind und wegen des Verschuldens unserer Verkommenheit zum Staub zurückkehren werden, zur Verzeihung aller Sünden und zu den den Büßern verheißenen Belohnungen mitleidig* zu gelangen verdienen.
* also Gott möge mitleidig sein, damit die erbetenen Folgen der Aschensegnung eintreten

Oratio
Deus, qui humiliatione flecteris, et satisfactione placaris: aurem tuae pietatis inclina precibus nostris; et capitibus servorum tuorum, horum cinerum aspersione contactis, effunde propitius gratiam tuae benedictionis: ut eos et spiritu compunctionis repleas, et quae iuste postulaverint, efficaciter tribuas; et concessa perpetuo stabilita et intacta manere decernas.
Unterschiede zur ersten Gebetsalternative des Reformmissales (s.o.) sind markiert.

Übersetzung
Gott, der du durch Demut umgestimmt und durch Buße versöhnt wirst, neige das Ohr deiner Barmherzigkeit unseren Bitten, und gieße gütig die Gnade deines Segens auf die Köpfe deiner Knechte, durch dieser Aschen Bestreuung bestrichen, damit du sie sowohl mit dem Geist der Zerknirschung erfüllst, als auch was sie zu Recht erbitten wirksam verleihst; und bestimmst, dass das Gewährte dauerhaft befestigt und unversehrt bleibe.
Oratio
Omnipotens sempiterne Deus, qui Ninivitis in cinere et cilicio paenitentibus indulgentiae tuae remedia praestitisti: concede propitius; ut sic eos imitemur habitu, quatenus veniae prosequamur obtentu.
Übersetzung
Allmächtiger ewiger Gott, der du den in Asche und Sack büßenden Einwohnern von Ninive die Heilmittel deiner Verzeihung gegeben hast: gewähre gütig; dass wir sie so im Verhalten nachahmen, dass wir sie im Erhalten der Nachsicht begleiten.
Vielleicht sollte man nochmal erwähnen, dass dies keine Auswahloptionen sind, sondern sämtlich alle hintereinander gebetet werden.

Nach der Austeilung der Asche betet der Priester noch einmal, nämlich genau das Gebet, das im Reformmissale als Tagesgebet weiterverwendet wird (s.o.).

Zur Messe hat man dann:

Oratio
Praesta, Domine, fidelibus tuis: ut ieiuniorum veneranda solemnia, et congrua pietate suscipiant, et secura devotione percurrant.
Übersetzung
Gewähre, Herr, deinen Gläubigen: dass sie die zu ehrenden Gebräuche der Fasten sowohl mit passender Frömmigkeit auf sich nehmen als auch mit vertrauensvoller Gottesfurcht* durchlaufen.
* wörtlicher: mit sorgloser Hingabe

Secreta
Fac nos, quaesumus, Domine, his muneribus offerendis convenienter aptari: quibus ipsius venerabilis sacramenti celebramus exordium.
Übersetzung
Lass uns, bitten wir, Herr, diesen darzubringenden Gaben angemessen angepasst werden: durch welche wir den Beginn desselben ehrwürdigenden Sakramentes* feiern.
* also das Kreuzesopfer, das der Beginn der Eucharistie ist

Postcommunio
s. Schlussgebet oben

Es schließt sich unmittelbar ein Gebet über das Volk an:
Inclinantes se, Domine, maiestati tuae, propitiatus intende: ut, qui divino munere sunt refecti, caelestibus semper nutriantur auxiliis.
Übersetzung
Die sich vor deiner Majestät, Herr, Verneigenden beachte gnädig: damit sie, die von der göttlichen Gabe erneuert wurden, durch himmlische Hilfen immer ernährt werden.

Dienstag, 25. Februar 2020

dem zu dienen herrschen ist

Auch dieser festlose Tag gibt Gelegenheit, weitere Gebete aus der Tabula Orationum zu benutzen.

Um Frieden betet man:

Oratio
Deus, a quo sancta desideria, recta consilia et iusta sunt opera: da servis tuis illam, quam mundus dare non potest, pacem: ut et corda nostra mandatis tuis dedita, et, hostium sublata formidine, tempora sint, tua protectione, tranquilla.
Übersetzung
Gott, von dem heilige Sehnsüchte, richtige Pläne und gerechte Werke sind: gib deinen Dienern jenen Frieden, den die Welt nicht geben kann: damit sowohl unsere Herzen deinen Geboten ergeben als auch, nachdem der Feinde Grausen vertilgt ist, die Zeiten durch deinen Schutz friedlich sind.
Secreta
Deus, qui credentes in te populos nullis sinis concuti terroribus: dignare preces et hostias dicatae tibi plebis suscipere; ut pax a tua pietate concessa, christianorum fines ab omni hoste faciat esse securos.
Übersetzung
Gott, der du die an dich glaubenden Völker durch keine Schrecken erschüttert sein lässt: geruhe die Gebete und Opfergaben der dir ergebenen Gemeinde anzunehmen; damit der von deiner Güte gewährte Frieden der Christen Gebiete vor jedem Feinde sicher macht.
Postcommunio
Deus, auctor pacis et amator, quem nosse vivere, cui servire regnare est: protege ab omnibus impugnationibus supplices tuos; ut, qui in defensione tua confidimus, nullius hostilitatis arma timeamus.
Übersetzung
Gott, Urheber und Liebhaber des Friedens, den zu kennen leben, dem zu dienen herrschen ist: schütze vor allen Angriffen deine Demütigen; damit, die wir auf deine Verteidigung vertrauen, durch keiner Feindseligkeit Waffen in Furcht versetzt werden.

Montag, 24. Februar 2020

deine Familie zu sättigen lass nicht ab

Das Fest des Apostels Matthias ist nach der neuen Ordnung zwar auf den 14. Mai verschoben, wird aber im deutschen Sprachraum am 24. Februar, also fast an seinem alten Datum (welches 5 Tage vor dem ersten März, d.h. am 24. Februar oder in Schaltjahren wie diesem am 25. Februar, lag), gefeiert.
Man betet:

Tagesgebet
Deus, qui beátum Matthíam Apostolórum collégio sociásti, eius nobis interventióne concéde, ut, dilectiónis tuæ sorte gaudéntes, cum eléctis numerári mereámur.
Die Einleitung ist an die alte Oratio (s.u.) angelehnt.

Übersetzung
Gott, der du den seligen Matthias der Apostelzunft beigesellt hast, auf seine Vermittlung gewähre uns, dass wir, uns über das Los deiner Liebe freuend, mit zu den Erwählten gezählt zu werden verdienen.
Deutsches Messbuch
Gott, du kennst die Herzen aller Menschen; du hast es gefügt, dass der heilige Matthias zum Kollegium der Apostel hinzugewählt wurde. Deine Liebe lenke auch unseren Weg und reihe uns ein in die Schar deiner Auserwählten.
Vergleich
  • der du beigesellt hast ⇒ du hast es gefügt, dass hinzugewählt wurde
    Matthias wurde genau nicht „hinzugewählt“, sondern durch Gottesurteil (Losen nach entsprechenden Gebeten, s. Apg 1, 23-26) beigesellt. Erstaunlich, dass das DM das nicht klar hat, nachdem es (rot markiert) ein Zitat aus dem genannten Abschnitt zugefügt hat.
  • uns über das Los deiner Liebe freuend ⇒ deine Liebe lenke auch unseren Weg
    Das Original bringt als Hinweis und Gedankenstütze ausdrücklich nochmal das „Los“, was das DM weiter ignoriert. Da das „Los“ auch „Anteil, Erbteil“ bedeutet und die Liebe Gottes unser Los ist, können wir uns freuen (Ps 16,5-6); das DM macht daraus eine seltsame Bitte, die sich durch nichts im Original rechtfertigen lässt.
  • dass wir gezählt zu werden verdienen ⇒ reihe uns ein
Die Fürsprache des Heiligen (blau) ist dem DM entbehrlich.

Gabengebet
Ecclésiæ tuæ, Dómine, múnera pro festo beáti Matthíæ reverénter obláta suscípias, et per ea nos grátiæ tuæ virtúte confírma.
Übersetzung
Deiner Kirche, Herr, Gaben, zum Fest des seligen Matthias ehrfürchtig dargebracht, mögest du annehmen, und durch sie stärke uns mit der Kraft deiner Gnade.
Deutsches Messbuch
Allmächtiger Gott, nimm diese Gaben an, die deine Kirche dir am Fest des heiligen Matthias darbringt und stärke uns in dieser Feier mit deiner Gnade.
Vergleich
  • deiner Kirche Gaben ⇒ diese Gaben
  • Herr ⇒ allmächtiger Gott
  • zum Fest ⇒ am Fest
    Das Original feiert die Messe zur Ehre des Heiligen; das DM nur zufällig am Festtag.
  • ehrfürchtig dargebracht ⇒ die deine Kirche dir darbringt
    Dass „deine Kirche“ verrutscht, mag dem Wunsch nach üblicherer Ausdrucksweise geschuldet sein, aber warum „ehrfürchtig“ durch „dir“ ersetzt wird, entbehrt einer unbedenklichen Erklärung.
  • mögest du annehmen ⇒ nimm an
Wörter ohne Entsprechung sind markiert.

Schlussgebet
Famíliam tuam, Dómine, divínis ne cesses replére munéribus, ut, beáto Matthía pro nobis intercedénte, in partem sortis sanctórum in lúmine nos dignéris accípere.
Übersetzung
Deine Familie, Herr, mit den göttlichen Gaben zu sättigen lass nicht ab, damit du, während der selige Matthias für uns vermittelt, erlaubst, dass wir Anteil des Loses der Heiligen im Licht nehmen.
Deutsches Messbuch
Barmherziger Gott, schenke deiner Familie immer neu die Fülle deiner Gaben und lass uns auf die Fürsprache des heiligen Matthias Anteil erhalten am Los deiner Heiligen im Lichte.
Vergleich
  • Herr ⇒ barmherziger Gott
  • mit den göttlichen Gaben ⇒ die Fülle deiner Gaben
    Man kann „divinus“ als „heilig“, oder allgemein „erhaben, unübertrefflich“ verstehen. „Fülle“ ist irgendwie was anderes.
  • lass nicht ab zu sättigen ⇒ schenke immer neu
    Natürlich.
  • damit du erlaubst, dass wir nehmen ⇒ lass uns erhalten
    Aktivität seitens der Erhaltenden ist im DM nicht vorgesehen.

Nach der alten Ordnung betet man:

Oratio
Deus, qui beatum Matthiam Apostolorum tuorum collegio sociasti: tribue, quaesumus; ut, eius interventione, tuae circa nos pietatis semper viscera sentiamus.
Übersetzung
Gott, der du den seligen Matthias der Zunft deiner Apostel beigesellt hast: verleihe, bitten wir; dass wir, durch seine Vermittlung, die Eingeweide* deines Erbarmens um uns immer spüren.
* Im Hebräischen wird das Wort für Eingeweide auch für „Barmherzigkeit“ benutzt. Das Wörterbuch gibt das für das Lateinische nicht her; es soll aber wohl gemeint sein.

Secreta
Hostias tibi, Domine, quas nomini tuo sacrandas offerimus, sancti Matthias Apostoli tui prosequatur oratio: per quam nos expiari facias, et defendi.
Übersetzung
Die Opfergabe, die wir dir, Herr, als deinem Namen zu Weihende darbringen, begleite des heiligen Matthias’, deines Apostels, Gebet: durch welches du uns entsühnt sein lassen mögest, und geschützt.
Postcommunio
Praesta, quaesumus, omnipotens Deus: ut per haec sancta, quae sumpsimus, interveniente beato Matthia Apostolo tuo, veniam consequamur et pacem.
Übersetzung
Gewähre, bitten wir, allmächtiger Gott: dass wir durch diese Heiligen [Gaben], die wir empfangen haben, während der selige Matthias, dein Apostel, vermittelt, deine Verzeihung erreichen und Frieden.

Sonntag, 23. Februar 2020

immer über Vernünftiges nachdenken

Zum 7. Sonntag im Jahreskreis betet man:

Tagesgebet
Præsta, quǽsumus, omnípotens Deus, ut, semper rationabília meditántes, quæ tibi sunt plácita, et dictis exsequámur et factis.
Das ist die alte Oratio vom sechsten Sonntag nach Epiphanie.

Übersetzung
Gib, bitten wir, allmächtiger Gott, dass wir, immer über vernünftige [Dinge] nachdenkend, welche dir angenehm sind, durch Gesagtes und Getanes ausführen.
Deutsches Messbuch
Barmherziger Gott, du hast durch deinen Sohn zu uns gesprochen. Lass uns immer wieder über dein Wort nachsinnen, damit wir reden und tun, was dir gefällt.
Vergleich
  • gib, bitten wir, dass wir ⇒ lass uns
  • allmächtiger Gott ⇒ barmherziger Gott
  • immer über vernünftige [Dinge] nachdenkend ⇒ immer wieder über dein Wort nachsinnen
    Die Rationabilia sind Zusammenhänge, die der menschlischen Vernunft zugänglich sind; da Gott allein durch die Vernunft nicht erkannt werden kann, gleichen die vernünftigen Überlegungen dem ausgestreckten Arm, der nach Gott sucht. Unserem Unvermögen kommt Gott entgegen, indem er sich selbst offenbart. Gottes Wort ist offensichtlich nicht Teil der „rationabilia“, im Gegenteil: wer würde denken, dass der allmächtige, ewige, gerechte Gott nicht nur Mensch, sondern einem Sklaven gleich wird und den schmählichsten und schmerzvollsten Tod stirbt, um die Menschen, die sich von ihm abgewendet und in ihren Sünden verstrickt haben, zu erlösen? So offenbart Gott seine unermeßliche Liebe und Güte.
    Das DM kennt davon nichts und tauscht freihändig die eine Erkenntnisquelle durch die andere aus. Lesetipp: Albertus Magnus, De homine, Frage 55
  • welche dir angenehm sind ⇒ was dir gefällt
  • durch Gesagtes und Getanes ausführen ⇒ damit wir reden und tun
Freie Fantasieleistung ist markiert.

Gabengebet
Mystéria tua, Dómine, débitis servítiis exsequéntes, súpplices te rogámus, ut, quod ad honórem tuæ maiestátis offérimus, nobis profíciat ad salútem.
Übersetzung
Deine Mysterien, Herr, mit pflichtgemäßen Diensten ausführend, bitten wir dich demütig, dass was wir zur Ehre deiner Majestät darbringen, uns nütze zum Heil.
Deutsches Messbuch
Allmächtiger Gott, in der Feier der göttlichen Geheimnisse erfüllen wir den Dienst, der uns aufgetragen ist. Gib, dass wir deine Größe würdig loben und preisen und aus diesem Opfer Heil empfangen.
Vergleich
  • deine Mysterien ⇒ in der Feier der göttlichen Geheimnisse
  • Herr ⇒ allmächtiger Gott
  • mit pflichtgemäßen Diensten ⇒ den Dienst, der uns aufgetragen ist
  • ausführend ⇒ erfüllen wir
  • bitten wir dich demütig ⇒ gib
  • was wir darbringen ⇒ aus diesem Opfer
  • zur Ehre deiner Majestät ⇒ deine Größe würdig loben und preisen
  • uns nütze zum Heil ⇒ Heil empfangen
Schlussgebet
Præsta, quǽsumus, omnípotens Deus, ut illíus capiámus efféctum, cuius per hæc mystéria pignus accépimus.
Das Gebet kommt im alten Messbuch an mehreren Stellen als Postcommunio vor (5. Sonntag nach Epiphanie, Dienstag nach dem ersten Fastensonntag, zum Gedenken mehrerer Martyrer am 10. Juli).

Übersetzung
Gewähre, bitten wir, allmächtiger Gott, dass wir dessen Wirkung empfangen, wessen Unterpfand wir durch diese Mysterien erhalten haben.
Deutsches Messbuch
Getreuer Gott, du hast uns das heilige Sakrament als Unterpfand der kommenden Herrlichkeit gegeben. Schenke uns einst das Heil in seiner ganzen Fülle.
Vergleich
  • gewähre, bitten wir, dass wir empfangen ⇒ schenke uns
    Natürlich.
  • dessen Wirkung ⇒ einst das Heil in seiner ganzen Fülle
    Die Kenntnis der erbetenen Wirkung des Messopfers wird im DM nicht vorausgesetzt.
  • allmächtiger Gott ⇒ getreuer Gott
  • wessen Unterpfand wir durch diese Mysterien erhalten haben ⇒ du hast uns das heilige Sakrament als Unterpfand gegeben
Anlasslose Fantasieleistung ist markiert.

An anderen Wochentagen würde nach der neuen Ordnung am 23. Februar des heiligen Polykarps, Bischof und Martyrer (der nach der alten Ordnung am 26. Januar dran war) gedacht mit dem

Tagesgebet
Deus univérsæ creatúræ, qui beátum Polycárpum epíscopum in númerum mártyrum dignátus es aggregáre, eius nobis intercessióne concéde, ut, cum illo partem cálicis Christi capiéntes, per Spíritum Sanctum in vitam resurgámus ætérnam.
Übersetzung
Gott der gesamten Schöpfung, der du den seligen Bischof Polykarp der Schar der Martyrer beizugesellen geruhrt hast, auf seine Vermittlung gewähre uns, dass wir, mit ihm Anteil am Kelch Christi nehmend, durch den Heiligen Geist zum ewigen Leben auferstehen.
Deutsches Messbuch
Gott, du Herr der ganzen Schöpfung, du hast den heiligen Bischof Polykarp zum standhaften Bekenntnis des Glaubens gestärkt und in die Schar deiner Märtyrer aufgenommen. Gib auch uns deine Kraft, wenn wir am Kelch des Leidens Christi teilhaben, damit wir auferstehen zum ewigen Leben.
Vergleich
  • Gott der gesamten Schöpfung ⇒ Gott, du Herr der ganzen Schöpfung
  • der du der Schar der Martyrer beizugesellen geruhrt hast ⇒ du hast zum standhaften Bekenntnis des Glaubens gestärkt und in die Schar deiner Märtyrer aufgenommen
    Da scheint jemand der Versuchung, Fantasieerzeugnisse beizufügen, nicht widerstanden zu haben.
  • auf seine Vermittlung gewähre uns ⇒ gib auch uns deine Kraft
    Die Fürsprache des Tagesheiligem scheint dem DM entbehrlich zu sein.
  • mit ihm Anteil am Kelch Christi nehmend ⇒ wenn wir am Kelch des Leidens Christi teilhaben
    Der Kelch Christi, von dem das Original redet, ist derselbe, von dem der Herr in Gethsemani gebetet hat: 'Wenn es möglich ist, dass er vorübergehe ... Aber nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe' (Mt 26, 39). Deshalb steht auch mit ihm, dem Martyrer, der auf Christi Frage: 'Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?' (Mt 20, 22) mit festem Ja geantwortet hat. Das DM denkt nur an den Gang zur Kommunionbank.
  • dass wir durch den Heiligen Geist auferstehen ⇒ damit wir auferstehen
    Ein weiteres Detail scheint dem DM da entgangen zu sein.

Nach der alten Ordnung ist Quinquagesima mit den Gebeten:

Oratio
Preces nostras, quaesumus, Domine, clementer exaudi: atque, a peccatorum vinculis absolutos, ab omni nos adversitate custodi.
Übersetzung
Unsere Gebete, bitten wir, Herr, erhöre milde: und behüte uns, von der Sünden Fesseln befreit, von jedem Unheil.
Secreta
Haec hostia, Domine, quaesumus, emundet nostra delicta: et, ad sacrificium celebrandum, subditorum tibi corpora mentesque sanctificet.
Übersetzung
Dieses Opfergabe, Herr, bitten wir, reinige unsere Vergehen: und zum zu feiernden Opfer heilige Körper und Geiste der dir Untergebenen.
Postcommunio
Quaesumus, omnipotens Deus: ut, qui caelestia alimenta percepimus, per haec contra omnia adversa muniamur.
Übersetzung
Wir bitten, allmächtiger Gott: dass wir, die wir die himmliche Nahrung aufgenommen haben, durch diese gegen alle Widrigkeiten geschützt werden.

Zudem wird des heiligen Petrus Damian gedacht (der nach der neuen Ordnung schon am 21. Februar dran war, weil sein Todestag, der 22. Februar, schon durch Kathedra Petri besetzt ist).
Dazu betet die Kirche

Oratio
Concede nos, quaesumus, omnipotens Deus: beati Petri Confessoris tui atque Pontificis monita et exempla sectari; ut per terrestrium rerum contemptum aeterna gaudia consequamur.
Übersetzung
Gewähre, dass wir, bitten wir, allmächtiger Gott, des seligen Petrus’, deines Bekenners und Bischofs, Ermahnungen und Beispielen folgen, damit wir durch die Geringschätzung der irdischen Dinge die ewigen Freuden erlangen.
Secreta und Postcommunio sind aus dem Commune für Kirchenlehrer (wie bei St. Augustin).

Samstag, 22. Februar 2020

auf dem Felsen festgemacht

Am 22. Februar ist Kathedra Petri. Das Fest „erinnert an die Berufung des Apostels Petrus zum Lehramt in der Kirche, seine Übernahme des römischen Bischofsstuhls (Kathedra).“ (Wikipedia)
Dazu wird gebetet:

Tagesgebet
Præsta, quǽsumus, omnípotens Deus, ut nullis nos permíttas perturbatiónibus cóncuti, quos in apostólicæ confessiónis petra solidásti.
Das Gebet wurde früher als Oratio in der Messe am Vortag von Peter und Paul (28. Juni) verwendet.

Übersetzung
Bleibe, bitten wir, allmächtiger Gott, dabei, dass du nicht zulässt, dass wir, die du auf dem Felsen des apostolischen Bekenntnisses festgemacht hast, durch irgendwelche Verwirrungen erschüttert werden.
Deutsches Messbuch
Allmächtiger Gott, das gläubige Bekenntnis des Apostels Petrus ist der Felsen, auf den du deine Kirche gegründet hast. Lass nicht zu, dass Verwirrung und Stürme unseren Glauben erschüttern.
Vergleich
  • bleibe, bitten wir, dabei, dass du nicht zulässt ⇒ lass nicht zu
  • Felsen des apostolischen Bekenntnisses ⇒ das gläubige Bekenntnis des Apostels Petrus ist der Felsen
  • [wir], die du auf [dem Felsen] festgemacht hast ⇒ [Felsen], auf den du deine Kirche gegründet hast
    Das „festmachen“ (von solidus = dicht, fest, stark …) bildet den Gegensatz zum Erschüttert-werden, welcher im DM weniger deutlich ist.
  • [dass wir] durch irgendwelche Verwirrungen erschüttert werden ⇒ dass Verwirrung und Stürme unseren Glauben erschüttern
Gabengebet
Ecclésiæ tuæ, quǽsumus, Dómine, preces et hóstias benígnus admítte, ut, beáto Petro pastóre, ad ætérnam pervéniat hereditátem, quo docénte fídei tenet integritátem.
Das Gebet ist durch Kürzung aus der Secreta, die in alten französischen Messbüchern am Fest Kathedra Petri (das damals scheint’s am 18. Januar gefeiert wurde) genommen. Der gestrichene Anfang lautete: „Deus, qui Ecclesiam tuam super petram solidam aedificasti, eiusdem Ecclesiae …“ = „Gott, der du deine Kirche auf einem festen Felsen erbaut hast: derselben Kirche“ statt „Ecclesiae tuae“ = „Deiner Kirche“ hier. Im weiteren Verlauf wurde das übliche „suscipe“ (nimm an) durch „benignus admitte“ (lasse wohlwollend zu) ersetzt.

Übersetzung
Deiner Kirche, bitten wir, Herr, Gebete und Gaben lasse wohlwollend zu, damit sie, mit dem seligen Petrus als Hirten, zum ewigen Erbe gelange, während er lehrt, die Unversehrtheit des Glaubens zu bewahren.
Deutsches Messbuch
Herr, unser Gott, nimm die Gebete und Gaben deiner Kirche an. Hilf uns, unter der Führung des Apostels Petrus am unverfälschten Glauben festzuhalten, damit wir das ewige Erbe deiner Kinder erlangen.
Vergleich
  • bitten wir, Herr ⇒ Herr, unser Gott
  • lasse wohlwollend zu ⇒ nimm an
  • mit dem seligen Petrus als Hirten ⇒ unter der Führung des Apostels Petrus
  • während er [Petrus] lehrt, die Unversehrtheit des Glaubens zu bewahren ⇒ hilf uns, am unverfälschten Glauben festzuhalten
  • damit sie [die Kirche] zum ewigen Erbe gelange ⇒ damit wir das ewige Erbe deiner Kinder erlangen

Präfation von den Aposteln I

Schlussgebet
Deus, qui nos, beáti Petri apóstoli festivitátem celebrántes, Christi Córporis et Sánguinis communióne vegetásti, præsta, quǽsumus, ut hoc redemptiónis commércium sit sacraméntum nobis unitátis et pacis.
Übersetzung
Gott, der du uns, des seligen Apostels Petrus Festlichkeit begehend, durch die Vereinigung des Leibes und Blutes Christi belebt hast, gewähre, bitten wir, dass diese Gemeinschaft der Erlösung uns Sakrament der Einheit und des Friedens sei.
Deutsches Messbuch
Herr, unser Gott, du hast dem heiligen Petrus aufgetragen, seine Brüder im Glauben zu stärken. An seinem Fest haben wir den Leib und das Blut Christi empfangen. Gib uns durch diese Speise die Kraft, in der Einheit der Kirche zu bleiben und in brüderlicher Liebe miteinander zu leben.
Vergleich
  • Gott ⇒ Herr, unser Gott
  • [uns], des seligen Apostels Petrus Festlichkeit begehend ⇒ du hast dem heiligen Petrus aufgetragen, seine Brüder im Glauben zu stärken. An seinem Fest
    ???
    Voll freie Fantasieleistung.
  • du hast uns belebt ⇒ wir haben empfangen
    Es wird nochmal deutlich, wer im DM wichtig ist.
  • durch die Vereinigung [Kommunion] des Leibes und Blutes Christi ⇒ den Leib und das Blut Christi
  • gewähre, bitten wir, dass ⇒ gib uns
  • diese Gemeinschaft der Erlösung ⇒ diese Speise
  • uns Sakrament sei ⇒ die Kraft
  • [Sakrament] der Einheit ⇒ in der Einheit der Kirche zu bleiben
  • [Sakrament] des Friedens ⇒ in brüderlicher Liebe miteinander zu leben

Nach der alten Ordnung wird an Petrus-Festen auch des anderen Apostelfürsten, Paulus, gedacht und umgekehrt; die Gebete sind also im wesentlichen wie bei Pauli Bekehrung, nur in der umgekehrten Reihenfolge.

Freitag, 21. Februar 2020

zu des ewigen Lichtes Freuden geführt

Der heilige Petrus Damianus, Bischof und Kirchenlehrer, ist nach dem neuen Kalender am 21. Februar (nach dem alten erst am 23. Februar) dran. Dazu gibt es das

Tagesgebet
Concéde nos, quǽsumus, omnípotens Deus, beáti Petri epíscopi mónita et exémpla sectári, ut, Christo nihil præponéntes et Ecclésiæ tuæ servítio semper inténti, ad ætérnæ lucis gáudia perducámur.
Die Einleitung entspricht der alten Oratio zum Fest; die Bitte war den Reformern wohl zu hart (s. dort).

Übersetzung
Gewähre, dass wir, bitten wir, allmächtiger Gott, des seligen Bischofs Petrus Ermahnungen und Beispielen folgen, damit wir, Christus nichts vorziehend und in deiner Kirche Dienst immer bemüht, zu des ewigen Lichtes Freuden geführt werden.
Deutsches Messbuch
Allmächtiger Gott, lehre uns, nach der Weisung des heiligen Petrus Damiani Christus über alles zu lieben und für deine Kirche einzutreten, damit wir zur ewigen Freude gelangen.
Vergleich
  • gewähre, bitten wir, dass wir folgen, damit wir ⇒ lehre uns
  • des seligen Bischofs Petrus ⇒ des heiligen Petrus Damiani
  • Ermahnungen und Beispielen ⇒ nach der Weisung
  • Christus nichts vorziehend ⇒ Christus über alles zu lieben
  • in deiner Kirche Dienst immer bemüht ⇒ für deine Kirche einzutreten
  • zu des ewigen Lichtes Freuden geführt werden ⇒ zur ewigen Freude gelangen

Donnerstag, 20. Februar 2020

lenke mit unablässiger Obhut

An einem weiteren festlosen Tag kann man auch für den Papst beten:
Oratio
Deus, omnium fidelium pastor et rector, famulum tuum N., quem pastorem Ecclesiae tuae praeesse voluisti, propitius respice: da ei, quaesumus, verbo et exemplo, quibus praeest, proficere; ut ad vitam, una cum grege sibi credito, perveniat sempiternam.
Übersetzung
Gott, aller Gläubigen Hirt und Leiter, deinen Knecht N., der nach deinem Willen als Hirt deiner Kirche vorstehen soll, blicke gnädig an: gib ihm, bitten wir, mit Wort und Beispiel, denen er vorsteht, zu nützen; damit er, zusammen mit der ihm anvertrauten Herde, zum ewigen Leben gelange.
Secreta
Oblatis, quaesumus, Domine, placare muneribus: et famulum tuum N., quem pastorem Ecclesiae tuae praeesse voluisti, assidua protectione guberna.
Übersetzung
Durch die dargebrachten Gaben, bitten wir, Herr, werde versöhnt: und deinen Knecht N., der nach deinem Willen als Hirt deiner Kirche vorstehen soll, lenke mit unablässiger Obhut.
Postcommunio
Haec nos, quaesumus, Domine, divini sacramenti perceptio protegat: et famulum tuum N., quem pastorem Ecclesiae tuae praeesse voluisti; una cum commisso sibi grege, salvet semper et muniat.
Übersetzung
Dieser Empfang des göttlichen Sakraments möge uns, bitten wir, Herr, schützen: und deinen Knecht N., der nach deinem Willen als Hirt deiner Kirche vorstehen soll, möge es, zusammen mit der ihm verbundenen Herde, immer erhalten und bewahren.

Mittwoch, 19. Februar 2020

durch deiner Gottheit ewigen Genuß gesättigt

An Tagen wie diesen … kann man auch die Gebete vom Allerheiligsten Sakrament verwenden:

Oratio
Deus, qui nobis sub Sacramento mirabili passionis tuae memoriam reliquisti: tribue, quaesumus, ita nos Corporis et Sanguinis tui sacra mysteria venerari; ut redemptionis tuae fructum in nobis iugiter sentiamus: Qui vivis et regnas cum Deo Patre in unitate.
Übersetzung
Gott, der du uns im wunderbaren Sakrament deines Leidens Gedächtnis hinterlassen hast: verleihe, bitten wir, dass wir so deines Leibes und Blutes heilige Mysterien verehren; dass wir deiner Erlösung Frucht in uns immer spüren: Der du lebst und herrschst mit Gott Vater in Einheit …
Secreta
Ecclesiae tuae, quaesumus, Domine, unitatis et pacis propitius dona concede: quae sub oblatis muneribus mystice designantur. Per Dominum.
Übersetzung
Deiner Kirche, bitten wir, Herr, gewähre gütig der Einheit und des Friedens Geschenke: die unter den dargebrachten Gaben geheimnisvoll bezeichnet werden. Durch unseren Herrn …
Postcommunio
Fac nos, quaesumus, Domine, divinitatis tuae sempiterna fruitione repleri: quam pretiosi Corporis et Sanguinis tui temporalis perceptio praefigurat. Qui vivis et regnas cum Deo Patre in unitate.
Übersetzung
Lass uns, bitten wir, Herr, durch deiner Gottheit ewigen Genuß gesättigt werden: welchen deines kostbaren Leibes und Blutes irdischer Empfang vorwegnimmt. Der du lebst und herrschst mit Gott Vater in Einheit …

Dienstag, 18. Februar 2020

befruchte durch die innere Befeuchtung seines Taus

Es scheint, dass die früher an Tagen wie diesem, an dem nichts Bestimmtes (kein Sonntag, kein Fest oder Gedenken …) anliegt, möglichen Votivmessen im Messbuch von 1962 nicht mehr vorgesehen sind. Es gibt allerdings Gebete für besondere Anliegen, die man zusätzlich (zu den Standard-Gebeten vom letzten Sonntag) nehmen kann.
Da wären z.B. die Gebete vom Heiligen Geist:

Oratio
Deus, qui corda fidelium Sancti Spiritus illustratione docuisti: da nobis in eodem Spiritu recta sapere; et de eius semper consolatione gaudere. Per Dominum... in unitate eiusdem.
Übersetzung
Gott, der du die Herzen der Gläubigen durch des Heiligen Geistes Erleuchtung gelehrt hast: gib uns, in demselben Geist den Verstand richtig zu gebrauchen; und uns immer seines Trostes zu erfreuen. Durch unseren Herrn … in Einheit mit demselben …
Secreta
Munera, quaesumus, Domine, oblata sanctifica: et corda nostra Sancti Spiritus illustratione emunda. Per Dominum... in unitate eiusdem.
Übersetzung
Die dargebrachten Gaben, bitten wir, Herr, heilige: und reinige unsere Herzen durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes. Durch unseren Herrn … in Einheit mit demselben …
Postcommunio
Sancti Spiritus, Domine, corda nostra mundet infusio: et sui roris intima aspersione fecundet. Per Dominum... in unitate eiusdem.
Übersetzung
Des Heiligen Geistes, Herr, Eingießung reinige unsere Herzen: und befruchte [sie] durch die innere Befeuchtung seines Taus*. Durch unseren Herrn … in Einheit mit demselben …
* Hier möchte ein Sonett von Andreas Gryphius (behutsam der heutigen Rechtschreibung angepasst) ergänzen:
O Feuer wahrer Lieb’! O Brunn’ der guten Gaben!
O Meister aller Kunst! O Höchste Heiligkeit!
O dreimal großer Gott! O Lust, die alles Leid
Vertreibt! O keusche Taub’! O Furcht der Höllen-Raben!

Die / ehr das wüste Meer / mit Bergen rings umgeben /
Ehr Luft und Erde ward / ehr das gestirnte Kleid
Dem Himmel angelegt / ja schon vor Ewigkeit
Die zwei, die ganz dir gleich / von sich gelassen haben.

O Weisheit ohne Maß; O reiner Seelen Gast /
O teure Gnadenquell’ / O Trost in herber Last!
O Regen, der in Angst mit Segen uns befeuchtet!

Ach laß ein Tröpflein nur von deinem Lebens-Tau
Erfrischen meinen Geist. Hilf, dass ich doch nur schau’
Ein Fünklein deiner Glut; so bin ich recht erleuchtet.

Montag, 17. Februar 2020

die Gottesgebärerin in äußerster Hingabe verehren

Am 17. Februar wird nach der neuen Ordnung der Gedenktag der sieben Gründer des Servitenordens (der nach der alten Ordnung schon am 12. Februar begangen wurde) gefeiert, mit dem

Tagesgebet
Beatórum fratrum, Dómine, pietátem nobis benígnus infúnde, qua et Dei Genetrícem sunt devotíssime veneráti, et tuum ad te pópulum provexérunt.
Übersetzung
Der seligen Brüder, Herr, Frömmigkeit gieße uns gnädig ein, mit welcher sie sowohl die Gottesgebärerin in äußerster Hingabe verehrt als auch dein Volk zu dir hingeführt haben.
Deutsches Messbuch
Gütiger Gott, du hast den heiligen Gründern des Servitenordens eine kindliche Liebe zur Mutter Christi geschenkt und sie befähigt, dein Volk näher zu dir zu führen. Gib auch uns den Geist der Frömmigkeit und die Bereitschaft, zu dienen.
Vergleich
  • der seligen Brüder ⇒ den heiligen Gründern des Servitenordens
  • Herr ⇒ gütiger Gott
  • Frömmigkeit ⇒ eine kindliche Liebe
    Pietas heißt so ziemlich alles, wegen meiner auch „kindliche Liebe“; allerdings wird ein bißchen verschleiert, dass sich die „kindliche Liebe“ in der äußerst ergebenen Betrachtung der Schmerzen Mariens und ihres göttlichen Sohnes audrückte.
  • [Frömmigkeit] mit welcher sie die Gottesgebärerin in äußerster Hingabe verehrt [haben] ⇒ du hast [eine kindliche Liebe] zur Mutter Christi geschenkt
    Wenn man sich besonders auf der Höhe der Zeit (hier: 1970er) fühlt, mag man „Gottesgebärerin“ als „Mutter Christi“ wiedergeben [auch wenn dadurch genau der Punkt, der betont werden soll, dass nämlich Christus schon Gott war, als er geboren wurde, verloren geht]. Aber wie man von „mit äußerster Hingabe verehren“ zu „geschenkt“ kommt – bleibt selbst wenn die seltsamen Vorlieben des DM bekannt sind, unverständlich.
  • [Frömmigkeit durch welche sie] dein Volk zu dir hingeführt haben ⇒ [du hast] sie befähigt, dein Volk näher zu dir zu führen
  • [Frömmigkeit] gieße uns gnädig ein ⇒ gib auch uns den Geist der Frömmigkeit
Anlasslose Fantasieproduktion ist markiert.

Sonntag, 16. Februar 2020

Mit himmlischen Genüssen geweidet

Am 16. Februar ist der 6. Sonntag im Jahreskreis. Die heilige Mutter Kirche betet:

Tagesgebet
Deus, qui te in rectis et sincéris manére pectóribus ásseris, da nobis tua grátia tales exsístere, in quibus habitáre dignéris.
Dieses Gebet wurde anscheinend im Ambrosianischen Ritus am ersten Sonntag nach Pfingsten als „Oratio super sindonem“ (Gebet über das Leinentuch) verwendet.

Übersetzung
Gott, der du versicherst, in tugendhaften und aufrichtigen Herzen zu bleiben: gib uns, durch deine Gnade als solche zu leben, in denen zu wohnen du für würdig hälst.
Deutsches Messbuch
Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei den Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz, das bereit ist, dich aufzunehmen.
Anmerkung
  • Im Original hat Gott zwar zugesagt, in den Herzen zu bleiben, wenn sie denn „tugendhaft und aufrichtig“ sind – aber gilt das für uns? Oder müssen wir nicht vielmehr zugeben, dass unsere Herzen nicht wirklich „tugendhaften und aufrichtigen“ genug sind? Daher bitten wir den Herrn, er möge uns seine Gnade verleihen, durch die wir so leben können, dass er tatsächlich in unseren Herzen zu wohnen nicht unter seiner Würde ansehen muss.
  • Im DM dagegen wäre es Gott, der davon profitierte, im Herz zu wohnen, denn er liebt ja, und es wäre seine Freude. Aber sind wir geneigt, ihn aufzunehmen? Wohl eher nicht, denn die Gnade, in bestimmter Art und Weise zu leben und zu „tugendhaften und aufrichtigen“ Herzen zu kommen, wird nicht mal erbeten. Soll Gott uns doch ein „neues und reines“ Herz geben – dann können wir mal darüber diskutieren, ob wir bereit wären, ihn aufzunehmen.
Angesichts dieser krassen Verdrehung erübrigt sich ein Detailvergleich mit der Fantasieproduktion.

Gabengebet
Hæc nos oblátio, quǽsumus, Dómine, mundet et rénovet, atque tuam exsequéntibus voluntátem fiat causa remuneratiónis ætérnæ.
Übersetzung
Dieses Opfer möge uns, bitten wir, Herr, reinigen und erneuern, und werde den deinem Willen Folgenden zur Ursache der ewigen Entlohnung.
Deutsches Messbuch
Barmherziger Gott, das heilige Opfer reinige uns von Sünden und mache uns zu neuen Menschen. Es helfe uns, nach deinem Willen zu leben, damit wir den verheißenen Lohn erlangen.
Vergleich
  • dieses Opfer möge uns reinigen ⇒ das heilige Opfer reinige uns von Sünden
    Das DM erläutert hilfreich, inwiefern eine Reinigung erforderlich ist. Bemerkenswert, weil das Wort „Sünde“ sonst ungern benutzt wird.
  • bitten wir, Herr ⇒ barmherziger Gott
  • und erneuern ⇒ und mache uns zu neuen Menschen
    Ein bißchen weitschweifig für ein so übliches Wort, aber nicht falsch.
  • den deinem Willen Folgenden ⇒ Es helfe uns, nach deinem Willen zu leben.
  • [Das Opfer] werde zur Ursache der ewigen Entlohnung ⇒ damit wir den verheißenen Lohn erlangen
    Natürlich ist (wie das Original sagt) das Opfer Jesu am Kreuz, das in der Eucharistie vergegenwärtigt wird, die Ursache des ewigen Lebens, wenn wir denn (quasi als Begleitumstand) nach Gottes Willen leben. Das DM verdreht daher etwas, wenn es meint, durch die Kommunion zu einem so heiligmäßigem Leben geholfen zu werden, dass es den Himmel verdient. Diese Selbsterlösungsmöglichkeitshoffnung (s. Pelagianismus) ist heretisch.
Schlussgebet
Cæléstibus, Dómine, pasti delíciis, quǽsumus, ut semper éadem, per quæ veráciter vívimus, appetámus.
Übersetzung
Mit himmlischen Genüssen, Herr, geweidet*, bitten wir, dass wir immer dieselben, durch die wir wahrhaft leben, erstreben.
* oder: genährt

Deutsches Messbuch
Gott, du Spender alles Guten, du hast uns das Brot des Himmels geschenkt. Erhalte in uns das Verlangen nach dieser Speise, die unser wahres Leben ist.
Vergleich
  • mit himmlischen Genüssen genährt ⇒ du hast uns das Brot des Himmels geschenkt
    Im Original kann stehen was will; das DM hat seine Standardfloskeln schon bereit.
  • Herr ⇒ Gott, du Spender alles Guten
  • bitten wir, dass wir immer dieselben erstreben ⇒ erhalte in uns das Verlangen nach dieser Speise
  • durch die wir wahrhaft leben ⇒ die unser wahres Leben ist

Nach der alten Ordnung ist Sexagesima, wozu gebetet wird:

Oratio
Deus, qui conspicis, quia ex nulla nostra actione confidimus: concede propitius; ut, contra adversa omnia, Doctoris gentium protectione muniamur.
Übersetzung
Gott, der du erkennst, dass wir aufgrund keiner unserer Taten sicheres Vertrauen haben*: gewähre gnädig; dass wir, gegen alle Widrigkeiten, durch die Obhut des Lehrers der Völker befestigt werden.
* wir können uns nicht darauf verlassen, [das Notwendige] aus eigener Kraft zu schaffen

Secreta
Oblatum tibi, Domine, sacrificium vivificet nos semper et muniat.
Übersetzung
Das dir, Herr, dargebrachte Opfer möge uns immer beleben und schützen.
Postcommunio
Supplices te rogamus, omnipotens Deus: ut, quos tuis reficis sacramentis, tibi etiam placitis moribus dignanter deservire concedas.
Übersetzung
Demütig bitten wir dich, allmächtiger Gott: dass du [uns], die du mit deinen Sakramenten erneuerst, dir auch mit wohlgefälligem Lebenswandel zu dienen wohlwollend erlaubst.

Samstag, 15. Februar 2020

durch ihre Verdienste angefeuert werden

Am 15. Februar, nach der alten Ordnung Gedenktag der Martyrer Faustinus und Jovita (zwei Brüder aus Brecia), kommen zum Einsatz:

Aus dem Commune plurimorum Martyrum III, aus dem auch die übrigen Eigentexte genommen sind:

Oratio
Deus, qui nos annua sanctorum Martyrum tuorum Faustini et Iovitae solemnitate laetificas: concede propitius; ut, quorum gaudemus meritis, accendamur exemplis.
Übersetzung
Gott, der du uns durch die jährliche Festlichkeit deiner heiligen Martyrer Faustinus und Jovita erfreust: gewähre gütig, dass wir durch die Beispiele [jener], über deren Verdienste wir uns freuen, angefeuert werden.

Abweichend aus dem Commune plurimorum Martyrum I:

Secreta
Adesto, Domine, supplicationibus nostris, quas in Sanctorum tuorum commemoratione deferimus: ut, qui nostrae iustitiae fiduciam non habemus, eorum, qui tibi placuerunt, meritis adiuvemur.
Übersetzung
Merke, Herr, auf unsere Bittgesuche, die wir zum Gedächtnis deiner Heiligen vorbringen, damit wir, die wir kein Vertrauen auf unsere [eigene] Gerechtigkeit haben, durch die Verdienste jener, welche dir gefallen haben, unterstützt werden.
und

Postcommunio
Quaesumus, Domine, salutaribus repleti mysteriis: ut, quorum solemnia celebramus, eorum orationibus adiuvemur.
Übersetzung
Von den heilbringenden Mysterien erneuert bitten wir, Herr: dass wir durch die Bitten jener, deren Hochfest wir feiern, unterstützt werden.

Freitag, 14. Februar 2020

ein Zeichen der neuen, versöhnten Menschheit

Am 14. Februar gedenkt die Kirche nach der neuen Ordnung der Brüder Cyrill und Methodius, wozu sie betet:

Tagesgebet
Deus, qui per beátos fratres Cyríllum et Methódium Slavóniæ gentes illuminásti, da córdibus nostris tuæ doctrínæ verba percípere, nosque pérfice pópulum in vera fide et recta confessióne concórdem.
Übersetzung
Gott, der du durch die seligen Brüder Cyrill und Methodius der Slaven Stämme erleuchtet hast, gib unseren Herzen, die Worte deiner Lehre aufzunehmen, und vollende uns zu einem Volk in wahrem Glauben und rechtem Bekenntnis.
Deutsches Messbuch
Gott, du Heil aller Menschen, du hast durch die Brüder Cyrill und Methodius den slawischen Völkern das Licht deiner Wahrheit geschenkt. Gib, dass wir deine Lehre mit bereitem Herzen aufnehmen und zu einem Volk werden, das im wahren Glauben und im rechten Bekenntnis geeint ist.
Vergleich
  • Gott ⇒ Gott, du Heil aller Menschen
  • erleuchtet ⇒ das Licht deiner Wahrheit geschenkt
    Natürlich.
  • gib unseren Herzen ⇒ gib, dass wir mit bereitem Herzen
  • die Worte deiner Lehre ⇒ deine Lehre
  • vollende uns zu einem Volk ⇒ [gib, dass wir] zu einem Volk werden, das geeint ist
Gabengebet
Réspice, Dómine, múnera quæ in commemoratióne beatórum Cyrílli et Methódii maiestáti tuæ deférimus, et præsta, ut signum fiant humanitátis novæ in dilectióne caritátis tibi reconciliátæ.
Übersetzung
Beachte, Herr, die Gaben, die wir zum Gedächtnis der seligen Cyrill und Methodius deiner Majestät herbeibringen, und gewähre, dass sie ein Zeichen werden der neuen, dir in der Wertschätzung der Nächstenliebe* versöhnten Menschheit.
* oder: Liebe zur Liebe

Deutsches Messbuch
Allmächtiger Gott, am Gedenktag der Heiligen Cyrill und Methodius bringen wir unsere Gaben vor dein Angesicht. Nimm sie entgegen auf deinem himmlischen Altar und schenke sie uns wieder als Sakrament des Heils.
Vergleich
  • Herr ⇒ allmächtiger Gott
  • beachte die Gaben ⇒ nimm sie [unsere Gaben] entgegen
  • die wir herbeibringen ⇒ bringen wir unsere Gaben
  • zum Gedächtnis ⇒ am Gedenktag
Die Bitte wurde selbstständig (ohne Bezug zum Original) erdachte, und der weitere Fantasieüberschuß in die markierten Passagen investiert.

Schlussgebet
Deus, cunctárum Pater géntium, qui nos de uno pane et uno Spíritu partícipes éfficis ac ætérni herédes convívii, in hac festivitáte beatórum Cyrílli et Methódii benígnus concéde, ut tuórum multitúdo filiórum, in eádem fide persevérans, unánimis regnum iustítiæ et pacis ædíficet.
Übersetzung
Gott, sämtlicher Geschlechter Vater, der du uns zu Teilhabern an dem einen Brot und dem einen Geist und zu Erben des himmlischen Gastmahls machst: zu diesem Fest der seligen Cyrill und Methodius gewähre gnädig, dass die Menge deiner Kinder, in demselben Glauben ausharrend, einmütig das Reich der Gerechtigkeit und des Friedens erbaut.
Deutsches Messbuch
Ewiger Gott, schenke uns neues Leben und neue Glaubensfreude durch das Sakrament, das wir am Fest der Heiligen Cyrill und Methodius empfangen haben, damit wir nach ihrem Vorbild deine Botschaft mutig verkünden.
Anmerkungen
Ähnlichkeiten zwischen Original und DM sind nicht zu erkennen.


Nach der alten Ordnung dageben ist Valentinstag, wozu gebetet wird:

Oratio
Praesta, quaesumus, omnipotens Deus: ut, qui beati Valentini Martyris tui natalicia colimus, a cunctis malis imminentibus, eius intercessione, liberemur.
Übersetzung
Gewähre, bitten wir, allmächtiger Gott: dass wir, die deines seligen Martyrers Valentin Geburtstag begehen, von sämtlichen drohenden Übeln durch seine Vermittlung befreit werden.
Secreta
Suscipe, quaesumus, Domine, munera dignanter oblata: et, beati Valentini Martyris tui suffragantibus meritis, ad nostrae salutis auxilium provenire concede.
Übersetzung
Empfange, bitten wir, Herr, wohlwollend die dargebrachten Gaben: und, durch deines seligen Martyrers Valentin Fürbitten und Verdienste, dass sie Hilfe zu unserem Heil werden, gewähre.
Postcommunio
Sit nobis, Domine, reparatio mentis et corporis caeleste mysterium: ut, cuius exsequimur actionem, intercedente beato Valentino Martyre tuo, sentiamus effectum.
Übersetzung
Sei uns, Herr, das himmlische Mysterium Wiederherstellung des Geistes und Körpers, damit wir, während dein seliger Martyrer Valentin vermittelt, dessen Wirkung verspüren, wessen Handlung wir ausführen.

Donnerstag, 13. Februar 2020

Innozenz III.: Mysterien der Eucharistie erklärt (16)

Fortsetzung von hier

Offertorium
„Ehe der Priester spricht: Lasst uns beten, lässt er vorausgehen: Der Herr sei mit euch! Denn ist der Herr nicht bei uns, so vermögen wir es nicht, zu unserem Heil zu beten. Alsbald dann wird die Darbringung (das Offertorium) gesungen, die ihren Namen von dem Wort Darbringen hat, weil während dieselbe gesungen wird, der Priester entweder vom Volk die dargebrachten Gaben, oder von den Zudienenden die Opfer in Empfang nimmt; ‚denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.’* Auch fordert die angemessene Reihenfolge, dass der Verkündung des Evangeliums der Glaube im Herzen, das Lob von dem Mund, die Frucht in dem Werk folge, - der Glaube im Bekenntnis, das Lob der Darbringung, die Frucht im Opfer. Darum wird das Offertorium g e s u n g e n, weil das Opfer des Lobes dargebracht werden soll. Deswegen sagt der Psalmist: ‚Ich will umhergehen und opfern in Seinem Gezelt das Opfer des Jauchzens, ich will einen Psalm singen dem Herrn;’** und in den Chroniken heißt es: ‚Wenn sie die Brandopfer darbringen werden, beginnen sie das Lob des Herrn zu singen, und in verschiedenen Instrumenten, welche König David bereitet hatte, zusammenzustimmen.’***“
* 2 Kor 9, 7
** Ps 27, 6
*** 2 Chr 29, 27

„Hiernach begibt sich der Priester mit Schweigen in die Einsamkeit, weil ihm die Erinnerung an das Leiden des Herrn bevorsteht, darauf hindeutend, dass nun Jesus nicht offen vor den Juden umherwandelte, weil sie Ihn zu töten gedachten; dass Er in die Landschaft in der Wüste, in eine Stadt, welche Effrem hieß, sich begab, und dort mit Seinen Jüngern verweilte.* Die Hohenpriester und Schriftgelehrten aber beriefen einen Rat, und sagten: ‚Was stellen wir an, da dieser Mensch viele Wunder tut? Geben wir ihn frei, so glauben alle an Ihn und kommen die Römer und nehmen uns unsern Ort und unser Volk weg.’ Da sagte einer von ihnen, Kajaphas mit Namen, der Hohepriester jenes Jahres war: ‚Ihr wisst nicht und bedenkt nicht, dass es uns zuträglich wäre, wenn ein Mensch für das Volk stürbe, und nicht das ganze Volk zugrunde ginge.’ Von diesem Tage dachten sie nun, wie sie in töteten.** Das Schweigen des Priesters bedeutet mithin die Verborgenheit Christi.“
* Joh 11, 54
** Joh 11, 47ff.

„Es ist aber zu bemerken, dass der Priester, wenn er gesprochen hat: Lasset uns beten! nicht sogleich an dieses Wort das Gebet anknüpft, sondern, noch ehe er an den Altar voranschreitet, die Hände wäscht, damit er mit gewaschenen Händen die Gabe in Empfang nehme, den Weihrauch darbringe und das Gebet ausspreche. Denn es steht im Buch des Ausgangs: ‚Du sollst einen ehernen Kessel machen, und ihn in der Stiftshütte auf den Altar stellen und Wasser hineingießen, damit Aaron und seine Söhne, wenn sie in die Stiftshütte gehen und dem Altar sich nahen wollen, ihre Hände und Füße waschen können.’* Da nun der Bischof, bevor er in die Stiftshütte geht, seine Hände bereits gewaschen hat, wäscht er dieselben, wie er an den Altar gehen will, abermals, damit er rein und immer reiner darbringe das unbefleckte, heilige, Gott wohlgefällige Opfer. Darum bat der Psalmist, da er gereinigt war, noch mehr gereinigt zu werden: ‚Wasche mich noch mehr’, sagt er, ‚von meiner Ungerechtigkeit und reinige mich von meiner Missetat.’** Der Priester also, wenn er das Opfer darzubringen hat, soll sein Gewissen reinigen durch Tränen der Buße, gemäß dem Wort: ‚Jede Nacht benetze ich mein Bett, ich befeuchte mein Lager mit Tränen.’*** Denn Christus, bevor er das wahre und einzige Opfer auf dem Altar des Kreuzes darbrachte, vergoß in Mitleid bei der Erweckung Lazari Tränen, nach dem Zeugnis des Evangelisten: ‚Jesus ergrimmte im Geiste, ward erschüttert und weinte.’****“
* Ex 30, 18f.
** Ps 51, 4
*** Ps 6, 7
**** Joh 11, 33.35

Altarvorbereitung
„Inzwischen legt der Diakon die Tücher auf den Altar, welche die Leintücher bedeuten, in die der Leib Christi gehüllt ward. Der Teil aber, der gefaltet über den Kelch gelegt wird, bezeichnet das Schweißtuch, welches, gesondert und zusammengefaltet, auf sein Antlitz gelegt wurde. Hierüber finden wir den Canon: ‚Auf den Rat aller haben wir beschlossen, dass niemand sich unterwinde, das Altarssakrament auf seidenem oder gefärbtem Tuch zu feiern, sondern auf einem reinen linnenen, von dem Bischof geweihten, d.h. aus erdentwachsenem Hanf gewebt, gleichwie der Leib unseres Herrn Jesu Christi in reinem linnenem Zindal [Grabtuch] beigesetzt wurde.’ Indes könnte hierunter auch anderes vorgebildet werden: das Tuch nämlich, welches Corporale genannt wird, ist zweifach, den einen Teil breitet der Diakon über den ganzen Altar aus, den anderen schlägt er gefaltet über den Kelch. Der ausgebreitete Teil bedeutet den Glauben, der überschlagene Teil das Verständnis. Denn dieses Geheimnis soll geglaubt, kann aber nicht verstanden werden, damit der Glaube, welchem die menschliche Vernunft keinen Erfahrungsbeweis an die Hand gibt, sein Verdienst habe. Darum sollen wir glauben mit reinem Herzen, gutem Gewissen und ungefälschter Überzeugung*; und nicht zu förscheln uns anmaßen, weil die Förschler mit ihrem Förscheln den Kürzeren gezogen haben. Denn es steht geschrieben: ‚Der Erforscher der göttlichen Majestät wird durch ihre Lichtfülle zu Boden gedrückt werden.’** Diejenigen, welche sagten: ‚das ist eine harte Rede’ und zurückgingen, wandelten fortan nicht mehr mit Christo***.
* 1 Tim 1, 5
** Spr 25, 27 (Vulgata: „Sicut qui mel multum comedit non est ei bonum, sic qui scrutator est majestatis opprimetur a gloria.“ = „Wie dem nicht gut ist, wer viel Honig ist, so wird, wer Erforscher der Majestät ist, von ihrer Herrlichkeit niedergedrückt.“; in anderen Übersetzungen fehlt die das Zitat enthaltende zweite Hälfte des Verses.)
*** Joh 6, 67

„Der Priester steht alsdann auf, und begibt sich zum Altar, damit er die geheimnisvolle Gabe von den Dienenden in Empfang nehme, auf das hindeutend, was der Evangelist Johannes schreibt: ‚Sechs Tage vor Ostern kam Jesus nach Bethania, wo Lazarus, den Er von den Toten erweckt hatte, wohnte. Sie bereiteten Ihm aber daselbst ein Mahl, und Martha versah den Dienst.’* Nachdem er die Gabe empfangen, wird alsbald der Weihrauch angezündet, und hierdurch angedeutet, was jenem der Evangelist unmittelbar beifügt: ‚Maria aber nahm ein Pfund kostbarer Nardensalbe, und salbte Jesu Füße, und das Haus ward voll des Geruchs der Salbe.’** Dass aber der Priester das Weihrauchfass drei Mal hin und her schwenkt, deutet an, dass Maria die Salbe drei Mal auf den Leib Jesu ausgoß. Das erste Mal, als sie seine Füße salbte in dem Hause Simons, des Pharisäers***; das andere Mal, als sie die Salbe in dem Hause Simons des Aussätzigen über sein Haupt ausschüttete****; das dritte Mal, als sie Wohlgerüche kaufte, um Jesum einzusalben, da er schon im Grabe lag*5. Der Wille wird ihr aber zur Tat angerechnet, da es nicht bei ihr stand, ihr Vorhaben vollziehen zu können. Dass aber der Priester den Altar von allen Seiten beräuchert, zeigt an, dass jene Handlung über die ganze Kirche allwärts sich verbreitete, wie der Herr selbst bezeugt: ‚Wahrlich, Ich sage euch, wo immer in der ganzen Welt dieses Evangelium wird verkündet werden, wird es heißen, sie habe es zu Meinem Gedächtnis getan.’*6 Geistig aber soll der Weihrauch der Gottesergebenheit angezündet werden in dem Rauchfass des Herzens, mittelst des Feuers der Liebe, dass es jenen lieblichen Duft von sich gebe, von dem die Schrift sagt: ‚Das Priesteramt verwalten und Lob singen Seinem Namen, und ihm würdigen Weihrauch in lieblichem Duft darbringen.’*7 Diesen Weihrauch aber empfängt der Priester, d.i. Christus, und beräuchert damit Opfer und Altar.“
* Joh 12, 1f.
** Joh 12, 3
*** Lk 7, 37f.
**** Mt 26, 6f.; Mk 14, 3
*5 Mk 16, 1
*6 Mt 26, 13; Mk 14, 9
*7 1Chr 23,13

Mittwoch, 12. Februar 2020

neben dem Kreuz Jesus treu ausharren

Am 12. Februar gedenkt die Kirche nach der alten Ordnung der heiligen sieben Gründer des Servitenordens (original: des Ordens der Diener der seligen Jungfrau Maria), die nach der neuen Ordnung erst am 17. Februar dran sind.

Der zuletzt Verstorbene der Gründer „bezeichnete es als Aufgabe der Serviten, heilig zu werden und allen Menschen den Weg zur Heiligkeit zu zeigen. Das bevorzugte Mittel dazu: die Betrachtung der Schmerzen Mariens und ihres göttlichen Sohnes.“ (Schott Messbuch)

Zum Gedenktag wird gebetet:

Oratio
Domine Iesu Christe, qui, ad recolendam memoriam dolorum sanctissimae Genetricis tuae, per septem beatos Patres nova Servorum eius familia Ecclesiam tuam fecundasti: concede propitius; ita nos eorum consociari fletibus, ut perfruamur et gaudiis.
Übersetzung
Herr Jesus Christus, der du, damit das Gedächtnis der Schmerzen deiner hochheiligen Gebärerin gepflegt werde, durch die sieben seligen Väter deine Kirche mit der neuen Familie ihrer [Mariens] Diener bereichert hast: gewähre gütig, dass wir so deren [der Gründer] Weinen [über die Schmerzen Mariens] verbunden werden, dass wir auch [ihre] Freuden genießen.
Secreta
Accipe, quaesumus, Domine, hostias quas tibi offerimus: et praesta; ut, intercedentibus Sanctis tuis, libera tibi mente serviamus, et perdolentis Virginis Genetricis Filii tui amore inflammemur.
Übersetzung
Nimm an, bitten wir, Herr, die Opfergaben, die wir dir darbringen: und gewähre; dass wir dir, während deine Heiligen vermitteln, mit freiem Geist dienen und mit der Liebe zur sehr leidenden Jungfrau, Gebärerin deines Sohnes, entflammt werden.
Postcommunio
Caelestibus refecti mysteriis te, Domine, deprecamur: ut, quorum festa percolimus imitantes exempla; iuxta Crucem Iesu cum Maria Matre eius fideliter adstemus, et eiusdem redemptionis fructum percipere mereamur.
Übersetzung
Mit den himmlischen Mysterien gestärkt flehen wir dich, Herr, an: dass wir, die Beispiele [der Heiligen], deren Fest wir begangen haben, nachahmend, neben dem Kreuz Jesus mit Maria seiner Mutter treu ausharren und die Frucht seiner [Jesu] Erlösung zu empfangen verdienen.

Dienstag, 11. Februar 2020

die Rechte deiner unbefleckten Gebärerin hebe empor

Am 11. Februar ist der „Gedenktag unserer lieben Frau in Lourdes“ (original: „der seligen Jungfrau Maria von Lourdes“, altes Messbuch: „Zur Erscheinung der unbefleckten seligen Jungfrau Maria“, denn: „Am 11. Februar 1858 sah das vierzehnjährige Hirtenmädchen Bernadette Soubirous in einer Felsgrotte bei Lourdes zum ersten Mal die „Dame“, die sich als „die Unbefleckte Empfängnis“ vorstellte.“ [Schott Messbuch]).

Dazu betet die Kirche:

Tagesgebet
Concéde, miséricors Deus, fragilitáti nostræ præsídium, ut, qui immaculátæ Dei Genetrícis memóriam ágimus, intercessiónis eius auxílio, a nostris iniquitátibus resurgámus.
Das Gebet ist die alte Postcommunio von der Messe am Vortag der Aufnahme der seligen Jungfrau Maria (In vigilia Assumptionis B. Mariae Virg.) am 14. August, die auch bei vielen anderen Gelegenheiten (außerhalb der Messe) anscheinend gerne verwendet wurde (nach der Zahl der von Google gefundenen Bücher zu urteilen).

Übersetzung
Gewähre, barmherziger Gott, unserer Zerbrechlichkeit Schutz, damit wir, die wir der unbefleckten Gottesgebärerin Gedächtnis begehen, durch ihrer Vermittlung Hilfe, von unseren Sünden auferstehen*.
* oder: uns von unseren Ungerechtigkeiten weg wieder erheben

Deutsches Messbuch
Barmherziger Gott, in unserer Schwachheit suchen wir bei dir Hilfe und Schutz. Höre auf die Fürsprache der jungfräulichen Gottesmutter Maria, die du vor der Erbschuld bewahrt hast, und heile uns von aller Krankheit des Leibes und der Seele.
Vergleich
  • gewähre Schutz ⇒ wir suchen bei dir Hilfe und Schutz
  • unserer Zerbrechlichkeit ⇒ in unserer Schwachheit
  • wir, die wir der unbefleckten Gottesgebärerin Gedächtnis begehen ⇒ der jungfräulichen Gottesmutter Maria, die du vor der Erbschuld bewahrt hast
    Der Hinweis auf das Fest entfällt, dafür erläutert das DM Gottesgebärerin durch die zusätzlichen Angaben „jungfräulich“ und „Maria“ und den Begriff „unbefleckt“ durch einen Nebensatz. Falls das Gebet wirklich in Anwesenheit von Leuten, die nicht genau wissen, wer noch gleich die Gottesgebärerin und inwiefern sie „unbefleckt“ ist, benutzt wird, sicher sehr hilfreich.
  • durch die Hilfe ihrer Vermittlung ⇒ höre auf die Fürsprache
  • von unseren Sünden auferstehen ⇒ heile uns von aller Krankheit des Leibes und der Seele
    Dass die in ihrer Zerbrechlichkeit (als eben von der Erbschuld belastete) durch ihre Sünden gefallenen Beter sich (durch Buße) wieder aufrichten, entfällt im DM, wo es an Gott hängenbleibt, zu „heilen“ – und ob die „Krankheit der Seele“ da noch Sünde meinen soll, oder ob das DM rein innerweltlich an somatische und psychische Leiden denkt – ist leider nicht wirklich unklar. Vergleiche aber die Bitten der alten Oratio und Secreta.

Nach der alten Ordnung wird gebetet:

Oratio
Deus, qui per immaculatam Virginis Conceptionem dignum Filio tuo habitaculum praeparasti: supplices a te quaesumus; ut, eiusdem Virginis Apparitionem celebrantes, salutem mentis et corporis consequamur.
Übersetzung
Gott, der du durch die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau eine deinem Sohn würdige Wohnung bereitet hast: demütig erbitten wir von dir; dass wir, derselben Jungfrau Erscheinung feiernd, das Heil des Geistes und des Leibes erlangen.
Secreta
Hostia laudis, quam tibi, Domine, per merita gloriosae et immaculatae Virginis offerimus, sit tibi in odorem suavitatis, et nobis optatam conferat corporis et animae sanitatem.
Übersetzung
Das Opfer des Lobes, welches wir dir, Herr, durch die Verdienste der ruhmreichen und unbefleckten Jungfrau dargebracht haben, sei dir zum Duft des Wohlgefallens*, und trage uns zur erwünschten Gesundheit des Körpers und der Seele bei.
* ein wohlgefälliger Duft

Postcommunio
Quos caelesti, Domine, alimento satiasti, sublevet dextera Genetricis tuae immaculatae: ut ad aeternam patriam, ipsa adiuvante, pervenire mereamur.
Übersetzung
Welche du, Herr durch himmlische Nahrung gesättigt hast, hebe die Rechte deiner unbefleckten Gebärerin empor: damit wir zum ewigen Vaterland, während sie hilft, zu gelangen verdienen.