Es ließen sich verschiedene Zielgruppen mit besonderen Ansprüchen differenzieren:
- Das engagierte Gemeindemitglied, sehr aktiv im Pfarrleben, stolz auf den Glauben und der Gemeinschaft (i.S.v. Geselligkeit) sehr verbunden, ignoriert Gebote, die es nicht versteht, beschwert sich über politische Aktivitäten der Kirche [in Amerika sind aktuelle Schwerpunktthemen Eintreten für das Leben (Pro-Life) und Religionsfreiheit (d.h. die Folgen von Obamacare)] und vermeidet Themen, die es als „verurteilend“ wahrnimmt.
- Der leidenschaftliche Katholik, häufiger Messteilnehmer, der Evangelisierung verpflichtet, treu der kirchlichen Lehre, sieht die Realpräsenz in der Eucharistie als das Wichtigste an – er neigt dazu, die katholische Glaubenslehre als schön und befreiend anzusehen und nicht als einschränkende Regeln. Diese Gruppe kämpft aber mit der eigenen Frustration, weil es an Unterstützung in der Pfarrei fehlt, weil Prister beim Lehren und Inspirieren versagen, und weil Aktionismus stärker betont wird als der Glaube.
- Gemeindemitglieder mit lateinamerikansichen Mitgrationshintergrund (Hispanics) sind auf die Familie konzentriert, beten selber und brauchen die Kirche eigentlich nicht, stören sich außerdem an der mangelnden Aufarbeitung des Missbrauchskandals.
- Das Jungvolk besteht darauf, Teil der Kirche zu sein, hat aber mit der Lehre nichts am Hut. Die anderen Gruppen mögen vielleicht mit dem Verständnis komischer Regeln Schwierigkeiten haben; das Jungvolk vereinfacht alles zu „nett zu jedem sein“. Wenn die Lehre nicht zur eigenen Ansicht passt, wird die Lehre einfach ausgeblendet. Außerdem sind sie sehr empfindlich, wenn sie etwas als „verurteilend“ empfinden; für sie bedeutet beispielsweise „hasse die Sünde, liebe den Sünder“ das Gleiche wie „hasse den Sünder“.
Frage mich nur, ob man einen Migrationshintergrund braucht, um eine auswegähnliche Lösung zu praktizieren.
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