Sonntag, 17. November 2019

dauerhaftes und volles Glück

Am 33. Sonntag im Jahreskreis betet die Kirche:

Tagesgebet
Da nobis, quǽsumus, Dómine Deus noster, in tua semper devotióne gaudére, quia perpétua est et plena felícitas, si bonórum ómnium iúgiter serviámus auctóri.
Das Gebet stammt aus dem Sacramentarium Leonianum.

Übersetzung
Gib uns, bitte, Herr, unser Gott, in deiner Verehrung immer froh zu sein, denn dauerhaftes und volles Glück ist, wenn wir dem Urheber aller Güter beständig dienen.
Deutsches Messbuch
Gott, du Urheber alles Guten, du bist unser Herr. Lass uns begreifen, dass wir frei werden, wenn wir uns deinem Willen unterwerfen, und dass wir die vollkommene Freude finden, wenn wir in deinem Dienst treu bleiben.
Vergleich
  • gib uns, bitte, in deiner Verehrung immer froh zu sein ⇒ lass uns begreifen, dass wir frei werden, wenn wir uns deinem Willen unterwerfen
    Ich bin nicht sicher, dass das die „Übersetzung“ sein soll, oder ob ein Gedanke, der kürzlich in anderen Gebeten unterdrückt wurde (z.B. an St. Martin von Tours) hier wieder ins Bewusstsein aufschwamm und freischwebend integriert wurde.
  • Herr, unser Gott ⇒ Gott, du Urheber alles Guten, du bist unser Herr
    Ein Teil der Anrede ist vom Ende des Originalgebets an den Anfang im DM gehüpft; der Rest ist eine geschwätzliche Variante des Originals.
  • denn dauerhaftes und volles Glück ist ⇒ dass wir die vollkommene Freude finden
    Ist „Freude“ dem DM etwa fast so lieb wie das „Schenken“? Da möchte wohl auch mal eine Zusammenstellung hilfreich sein. Es verblasst etwas die ursprüngliche Fülle des Glücks.
  • wenn wir dem Urheber aller Güter beständig dienen ⇒ wenn wir in deinem Dienst treu bleiben
Gabengebet
Concéde, quǽsumus, Dómine, ut óculis tuæ maiestátis munus oblátum et grátiam nobis devotiónis obtíneat, et efféctum beátæ perennitátis acquírat.
Das Gebet wurde im alten Messbuch [mit der Anrede „(omnipotens) Deus“ statt Domine] bei verschiedenen Gelegenheiten (Sonntag in der Weihnachtsoktav, Messe vom Palmsonntag, Quatember-Samstag im September) genommen.

Übersetzung
Gewähre, bitte, Herr, dass die [vor] den Augen deiner Majestät geopferte Gabe uns sowohl die Gnade der Hingabe erlange als auch die Wirkung der seligen Beständigkeit* gewinne.
* vermutlich soll das „beständige Seligkeit“ ausdrücken

Deutsches Messbuch
Herr, unser Gott, die Gabe, die wir darbringen, schenke uns die Kraft, dir treu zu dienen, und führe uns zur ewigen Gemeinschaft mit dir.
Vergleich
  • Herr ⇒ Herr, unser Gott gewähre, bitte, dass die [vor] den Augen deiner Majestät geopferte [Gabe] ⇒ [die Gabe], die wir darbringen
    Der Trichter, mit dem das DM alle möglichen Beschreibungen in immer den gleichen Wörtern sammelt, muss oben ziemlich breit sein, damit das DM mit so wenigen Töpfen auskommt. Und naklar kann noch das wichtige „Wir“ eingeschoben werden.
  • die Gnade der Hingabe erlange ⇒ schenke uns die Kraft, dir treu zu dienen
    Es ist eine andere Religion.
  • die Wirkung der seligen Beständigkeit gewinne ⇒ führe uns zur ewigen Gemeinschaft mit dir
Schlussgebet
Súmpsimus, Dómine, sacri dona mystérii, humíliter deprecántes, ut, quæ in sui commemoratiónem nos Fílius tuus fácere præcépit, in nostræ profíciant caritátis augméntum.
Ein im neuen Missale in der Osterzeit häufig verwendetes Schlussgebet (2. Woche nach Ostern: Samstag; 3. Woche: Freitag; 4. Woche: Samstag; 5. Woche: Freitag; 6. Woche: Samstag; 7. Woche: Dienstag).

Übersetzung
Empfangen haben wir, Herr, die Gaben des geweihten Mysteriums, demütig flehend, dass welche dein Sohn uns zu seinem Gedächtnis zu tun aufgetragen hat, zur Vergrößerung unserer Liebe nützen.
Deutsches Messbuch
Barmherziger Gott, wir haben den Auftrag deines Sohnes erfüllt und sein Gedächtnis begangen. Die heilige Gabe, die wir in dieser Feier empfangen haben, helfe uns, dass wir in der Liebe zu dir und unseren Brüdern Christus nachfolgen.
Vergleich
  • Herr ⇒ barmherziger Gott
  • die Gaben des geweihten Mysteriums ⇒ die heilige Gabe
  • demütig flehend, dass ⇒ helfe uns, dass
  • welche dein Sohn uns zu seinem Gedächtnis zu tun aufgetragen hat ⇒ wir haben den Auftrag deines Sohnes erfüllt und sein Gedächtnis begangen
    Im Original ein Nebensatz zur Beschreibung der Gaben, im DM zwei Sätze über das wichtige „Wir“.
  • zur Vergrößerung unserer Liebe nützen ⇒ wir in der Liebe nachfolgen
Die markierten Stellen haben keine Entsprechung im Original.

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