- der Ergiebigkeit des Vergleichs zwischen den Gebeten zur Vigil von Mariä Himmelfahrt und dem, was das Deutsche Messbuch daraus gemacht hat,
- der gänzlichen Unähnlichkeit der im alten Messbuch für besagte Vigil vorgesehenen Gebete mit den neuen und
- der weitgehenden Unversehrtheit, mit der die alten Gebete für die Messe am Festtag selbst in das neue Missale übernommen wurden
Tagesgebet
Deus, qui virginalem aulam beatae Mariae, in qua habitares, eligere dignatus es: da, quaesumus; ut, sua nos defensione munitos, iucundos facias suae interesse festivitatiÜbersetzung
Gott, der du den jungfräulichen Königssaal* der seligen Maria, in welchem du wohnen wolltest, auszuwählen geruht hast: gib, bitten wir, dass du uns, durch ihren Schutz beschirmt, fröhlich an ihrem Fest teilnehmen lässt.* Angespielt wird auf das Mess-Evangelium (Lk 11,27): „Selig die Frau, deren Leib dich getragen hat“. Der Index eines Buches von Mariengesängen „Polyanthea Mariana“ enthält auf anderthalb Seiten Verweise auf Gesänge über die aula regis – scheint ein beliebtes Bild zu sein.
Gabengebet
Munera nostra, Domine, apud clementiam tuam Dei Genetricis commendet oratio: quam idcirco de praesenti saeculo transtulisti; ut pro peccatis nostris apud te fiducialiter intercedat.Übersetzung
Unsere Gaben, Herr, empfehle deiner Güte das Gebet der Gottesgebärerin, welche du dazu aus dem gegenwärtigen Zeitalter hinübergetragen hast, dass sie für unsere Sünden bei dir vertrauensvoll fürspreche.Anmerkung
Den Hinweis auf den Zweck der Fürsprache fand ich lehrreich, da er erklärt, warum Mariä Aufnahme nicht bis zum Jüngsten Gericht warten konnte. Das Wort Transferieren oder Hinübertragen läßt die Frage der Entschlafung (ob Maria tatsächlich gestorben oder direkt aufgenommen worden ist, wie es wohl bei den Orthodoxen geglaubt wird) offen, erläutert aber das Geheimnis der leiblichen Aufnahme.Schlussgebet
Concede, misericors Deus, fragilitati nostrae praesidium: ut, qui sanctae Dei Genetricis festivitatem praevenimus; intercessionis eius auxilio, a nostris iniquitatibus resurgamus.Übersetzung
Gewähre, barmherziger Gott, unserer Zerbrechlichkeit Schutz, dass die wir dem Festtag der heiligen Gottesgebärerin zuvorkommen* durch die Hilfe ihrer Vermittlung von unseren Fehltritten wieder aufstehen.* d.h. wir feiern schon am Vorabend die Vigil
Anmerkung
Die Zerbrechlichkeit bezieht sich auf die menschliche Neigung zur Sünde; gebeten wird also, dass Gott unser Schwäche eine Stütze sei und uns vor dem Stolpern bewahre, und auf Fürsprache der seligen Jungfrau uns nach geschehenen Fällen wieder auf die Füße bzw. auf den Pfad der Tugend zurückhelfe.
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