Montag, 5. August 2019

Maria im Schnee

Zum Weihetag der Basilika Maria Maggiore (früher: Maria im Schnee, wegen des sommerlichen Schneefallwunders, das die Stelle für den Bau der Kirche anzeigte) war im alten Missale die Commune-Messe für Marien-Gedenktage vorgesehen; im neuen größtenteils auch, mit der Ausnahme eines besonderen Tagesgebets. [Der erste Vergleich zwischen alt und neu ist also etwas schief. Das Commune-Tagesgebet ist aber an den anderen Marien-Gedenktagen im neuen Missale intakt erhalten.]
Dafür erlaubt das besondere Tagesgebet den Vergleich zwischen Übersetzung und Deutsches-Messbuch-Text, während der für die Commune-Gebete (die mir deutsch nicht vorliegen) entfallen muss.

Tagesgebet (Marienfeste allgemein, 1962)
Concede nos famulos tuos, quaesumus, Domine Deus, perpetua mentis et corporis sanitate gaudere: et, gloriosa beatae Mariae semper Virginis intercessione, a praesenti liberari tristitia, et aeterna perfrui laetitia.
Übersetzung
Gewähre uns deinen Dieners, bitten wir, Herr Gott, uns fortwährender Gesundheit an Körper und Geist zu erfreuen, und durch die ehrreiche Vermittlung der seligen Maria, allzeit Jungfrau, von der gegenwärtigen Trübsal befreit zu werden und die ewige Freude zu genießen.
Tagesgebet (Weihetag von Maria Maggiore, 2002)
Famulórum tuórum, quǽsumus, Dómine, delíctis ignósce, ut, qui tibi placére de nostris áctibus non valémus, Genetrícis Fílii tui intercessióne salvémur.
Übersetzung
Deiner Diener, bitten wir, Herr, Vergehen verzeihe, damit, die wir dir zu gefallen durch unsere Taten nicht erreichen können, durch der Gebärerin deines Sohnes Vermittlung gerettet werden.
Deutsches Messbuch
Barmherziger Gott, mit unserem eigenen Tun können wir vor dir nicht bestehen. Darum höre auf die Fürsprache der seligen Jungfrau Maria. Schau nicht auf unser Versagen, sondern sei uns gnädig und rette uns.
Vergleich
Abgesehen von einer völlig verdrehten Reihenfolge (verbunden durch „darum“ und „sondern“, die dazuphantasiert eine original nicht gegebenen Verbindung der durchgemischten Gedanken behaupten) haben wir hier folgende „Entsprechungen“:
Deiner Diener Vergehen verzeihe [oder: wolle nicht kennen] ⇒ Schau nicht auf unser Versagen
bitten wir, Herr ⇒ barmherziger Gott
die wir dir zu gefallen durch unsere Taten nicht erreichen können ⇒ mit unserem eigenen Tun können wir vor dir nicht bestehen
durch der Gebärerin deines Sohnes Vermittlung ⇒ höre auf die Fürsprache der seligen Jungfrau Maria
damit wir gerettet werden ⇒ sei uns gnädig und rette uns
Gabengebet (Marienfeste allgemein, 1962)
Tua, Domine, propitiatione, et beatae Mariae semper Virginis intercessione, ad perpetuam atque praesentem haec oblatio nobis proficiat prosperitatem et pacem.
Übersetzung
Durch deine Gnade, Herr, und die Vermittlung der seligen Maria, allzeit Jungfrau, gereiche uns dieses Opfer zu bleibendem und gegenwärtigem Wohlstand und Frieden.
Gabengebet (Marienfeste allgemein, 2002)
Súscipe, quǽsumus, Dómine, preces pópuli tui cum oblatiónibus hostiárum, ut, intercedénte beáta María, Fílii tui Genetríce, nullíus sit írritum votum, nullíus sit vácua postulátio.
Übersetzung
Nimm an, bitten wir, Herr, die Bitten deines Volkes mit den Opfern der Gaben, damit, während die selige Maria, deines Sohnes Gebärerin vermittelt, kein Wunsch vergeblich, kein Verlangen eitel ist.
[Das neue Gabengebet wurde aus der Anfangsformel des Oster-Gabengebets (vorgesehen für Osternacht, Ostersonntag und Montag der Osteroktav) und der Bitte des Gabengebets vom 4. Sonntag nach Pfingsten zusammengestellt.]

Schlussgebet (Marienfeste allgemein, 1962)
Sumptis, Domine, salutis nostrae subsidiis: da, quaesumus, beatae Mariae semper Virginis patrociniis nos ubique protegi; in cuius veneratione haec tuae obtulimus maiestati.
Übersetzung
Nachdem wir, Herr, die Hilfsmittel unseres Heils empfangen haben, gib, bitten wir, dass wir durch die Hilfen der seligen Maria, allzeit Jungfrau, überall beschützt werden, zu deren Verehrung wir diese [Gaben] deiner Majestät dargebracht haben.
Schlussgebet (Marienfeste allgemein, 2002)
Suméntes, Dómine, cæléstia sacraménta, quǽsumus cleméntiam tuam, ut, qui de beátæ Vírginis Mariæ commemoratióne lætámur, eiúsdem Vírginis imitatióne, redemptiónis nostræ mystério digne valeámus famulári.
Übersetzung
Die himmlischen Sakramente, Herr, vollziehend erbitten wir deine Güte, damit die wir vom Gedenktag der seligen Jungfrau Maria erfreut werden, in Nachahmung besagter Jungfrau dem Geheimnis unserer Erlösung würdig zu dienen wert werden.
[Das neue Schlussgebet wurde aus der Anfangsformel des Pfingst-Quatember-Mittwochs und der Bitte vom Fest des Hl. Cyrill von Alexandrien, ehemals am 9. Februar, zusammengestellt. Der Hl. Cyrill ist auf den 27. Juni verlegt worden, hat besonders nur noch ein Tagesgebet und nimmt Gaben- und Schlussgebet aus den Commune-Texten für Bischöfe oder Kirchenlehrer.]

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