Freitag, 3. Januar 2020

unablässig erkennen und wahrhaft begreifen

Der diesjährige 3. Januar ist ein Freitag (sechster Wochentag), weshalb(?) das heute vorgesehene Gebet im DM unter dem sechsten Januar stehen.
Tagesgebet
Fidéles tuos, quǽsumus, Dómine, benígnus illúmina, et splendóre glóriæ tuæ corda eórum semper accénde, ut Salvatórem suum et incessánter agnóscant, et veráciter apprehéndant.
Übersetzung
Deine Gläubigen, bitten wir, Herr, erleuchte gnädig, und entzünde ihre Herzen immer mit dem Glanz deiner Herrlichkeit, damit sie ihren Heiland unablässig erkennen und wahrhaft begreifen.
Deutsches Messbuch
Gütiger Gott, erleuchte deine Gläubigen und mach ihre Herzen hell durch den Glanz deiner Gnade. Gib, dass wir in diesem Licht Christus als unseren Erlöser allezeit erkennen und ihn wahrhaft aufnehmen.
Vergleich
  • deine Gläubigen erleuchte gnädig ⇒ erleuchte deine Gläubigen
  • bitten wir, Herr ⇒ gütiger Gott
  • entzünde ihre Herzen immer ⇒ mach ihre Herzen hell
  • mit dem Glanz deiner Herrlichkeit ⇒ durch den Glanz deiner Gnade
    Vokabelfehler
  • damit sie ⇒ gib, dass wir
    Im Original der Zweck der Erleuchtung, im DM eine weitere Bitte.
  • ihren Heiland ⇒ in diesem Licht Christus als unseren Erlöser
    Geschwätzigkeit - oder glaubt das DM tatsächlich, „Heiland“ erläutern zu müssen?
  • unablässig erkennen ⇒ allezeit erkennen
    incessanter = „unaufhörlich, unablässig, fortwährend“, von in- (verneinende Vorsilbe) und cedo (weichen, aufhören); das Verb incesso ist sogar eher „losgehen, angreifen“. Erbeten wird also ein durch den erleuchtenden Glanz der Herrlichkeit entzündetes unablässig, ohne aufzugeben nach Gott Fragen und ihn zu erkennen Suchen. Das ist aus dem DMlichen „allezeit“ nicht rauszuhören.
  • wahrhaft begreifen ⇒ ihn wahrhaft aufnehmen
    apprehendo ist ergreifen, wie in „anfassen, um festzuhalten“, übertragen einen Besitz „ergreifen“, in einer Rede „ansprechen, vortragen“ oder hier halt: im Geist ergreifen, „begreifen“. Nix aufnehmen.
Gaben- und Schlussgebet sind wie am 30. Dezember.


Das einstige Fest des allerheiligsten Namens Jesu (s. 5. Januar) wurde bei der Liturgiereform vom 1. Januar geschluckt (wegen Lk 2, 21 im Tagesevangelium). In der dritten Auflage des Römischen Messbuchs von 2002 wurde das einstige Fest als nichtgebotener Gedenktag wieder aufgenommen. Es kommt daher im mir vorliegenden deutschen Messbuch nicht vor.
Vorgesehen ist jedenfalls:

Tagesgebet
Deus, qui salútem humáni géneris in Verbi tui incarnatióne fundásti, da pópulis tuis misericórdiam quam depóscunt, ut sciant omnes non esse, quam Unigéniti tui, nomen áliud invócandum.
Übersetzung
Gott, der du das Heil des Menschengeschlechts durch die Einfleischung deines Wortes begründet hast, gib deinen Völkern die Barmherzigkeit, welche sie dringend fordern, damit alle wissen, dass es keinen anderen Namen zum Anrufen gibt als den deines Einziggezeugten.
Gabengebet
Largitátis tuæ múnera deferéntes, quǽsumus, Dómine, ut sicut Christo usque ad mortem oboediénti salutíferum nomen dedísti, ita nobis eius virtúte muníri concéde.
Übersetzung
Deiner Freigebigkeit Gaben herbeibringend bitten wir, Herr, dass wie du dem bis zum Tode gehorsamen Christus den heilbringenden Namen* gegeben hast, so gewähre uns, durch dessen Kraft geschützt zu werden.
* Jesus = Retter, Erlöser (Mt 1, 21)

Schlussgebet
Hóstia sumpta, Dómine, quam Christi nomen honorántes tuæ obtúlimus maiestáti, grátiam tuam, quǽsumus, nobis infúndat ubérrime, ut et nostra in cælis esse scripta nómina gaudeámus.
Übersetzung
Das vollzogene Opfer, Herr, welches wir, Christi Namen verehrend, deiner Majestät dargebracht haben, gieße uns, bitten wir, deine Gnade reichlich ein, damit wir uns freuen, dass auch unsere Namen in den Himmeln eingeschrieben sind.

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