Convérte nos, Deus, salutáris noster, et, ut nobis opus quadragesimále profíciat, mentes nostras cæléstibus ínstrue disciplínis.bedeutet einfach:
Bekehre uns, Gott, unser Heil, und, damit uns das vierzigtägige Werk nütze, lehre unseren Geist himmliche Zucht.woraus im Messbuch wird:
Gott, unser Heil, gib uns die Gnade, umzukehren zu dir. Erleuchte unseren Verstand und stärke unseren Willen, damit uns diese Zeit der Buße zum Segen wird.Erkannte Unterschiede:
- Wer sitzt am Steuer? Einerseits setzt das Tagesgebet voraus, dass Gott alles selbst machen muss und er es ist, der uns bekehrt, während der deutsche Messbuchtext wortreich umschreibt, dass Gott zwar Gnade gibt, das Umkehren aber wohl der Mensch übernehmen müsste. Andererseits ist das Fasten im Original ein Werk (also unser, der Gläubigen, Ding), im Deutschen aber eine Zeitspanne, quasi von uns unabhängig.
Das Pferd wird in der Übersetzung also von hinten aufgezäumt. - Jemanden Zucht lehren mag zwar dazu führen, dessen Verstand zu erleuchten und Willen zu stärken, ist aber irgendwo nicht eine exakte Entsprechung. Indem das Mittel zur Erreichung der Erleuchtung und Stärkung unterschlagen wird, geht auch der Bezug zum Fasten verloren, der diese ganze Zeit über das Beten bestimmt: dass nämlich der körperliche Vollzug (der an uns liegt) auch geistliche Wirkungen (beispielsweise die Mäßigung ungeordneter Begierden) hervorbringe (was Gott schenken wolle).
Fazit: Wann, oh wann werden auch in Deutschland die Siebziger Jahre vorbei sein?!
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