Dienstag, 18. Februar 2020

befruchte durch die innere Befeuchtung seines Taus

Es scheint, dass die früher an Tagen wie diesem, an dem nichts Bestimmtes (kein Sonntag, kein Fest oder Gedenken …) anliegt, möglichen Votivmessen im Messbuch von 1962 nicht mehr vorgesehen sind. Es gibt allerdings Gebete für besondere Anliegen, die man zusätzlich (zu den Standard-Gebeten vom letzten Sonntag) nehmen kann.
Da wären z.B. die Gebete vom Heiligen Geist:

Oratio
Deus, qui corda fidelium Sancti Spiritus illustratione docuisti: da nobis in eodem Spiritu recta sapere; et de eius semper consolatione gaudere. Per Dominum... in unitate eiusdem.
Übersetzung
Gott, der du die Herzen der Gläubigen durch des Heiligen Geistes Erleuchtung gelehrt hast: gib uns, in demselben Geist den Verstand richtig zu gebrauchen; und uns immer seines Trostes zu erfreuen. Durch unseren Herrn … in Einheit mit demselben …
Secreta
Munera, quaesumus, Domine, oblata sanctifica: et corda nostra Sancti Spiritus illustratione emunda. Per Dominum... in unitate eiusdem.
Übersetzung
Die dargebrachten Gaben, bitten wir, Herr, heilige: und reinige unsere Herzen durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes. Durch unseren Herrn … in Einheit mit demselben …
Postcommunio
Sancti Spiritus, Domine, corda nostra mundet infusio: et sui roris intima aspersione fecundet. Per Dominum... in unitate eiusdem.
Übersetzung
Des Heiligen Geistes, Herr, Eingießung reinige unsere Herzen: und befruchte [sie] durch die innere Befeuchtung seines Taus*. Durch unseren Herrn … in Einheit mit demselben …
* Hier möchte ein Sonett von Andreas Gryphius (behutsam der heutigen Rechtschreibung angepasst) ergänzen:
O Feuer wahrer Lieb’! O Brunn’ der guten Gaben!
O Meister aller Kunst! O Höchste Heiligkeit!
O dreimal großer Gott! O Lust, die alles Leid
Vertreibt! O keusche Taub’! O Furcht der Höllen-Raben!

Die / ehr das wüste Meer / mit Bergen rings umgeben /
Ehr Luft und Erde ward / ehr das gestirnte Kleid
Dem Himmel angelegt / ja schon vor Ewigkeit
Die zwei, die ganz dir gleich / von sich gelassen haben.

O Weisheit ohne Maß; O reiner Seelen Gast /
O teure Gnadenquell’ / O Trost in herber Last!
O Regen, der in Angst mit Segen uns befeuchtet!

Ach laß ein Tröpflein nur von deinem Lebens-Tau
Erfrischen meinen Geist. Hilf, dass ich doch nur schau’
Ein Fünklein deiner Glut; so bin ich recht erleuchtet.

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