Donnerstag, 6. Februar 2020

durch das Kreuz zum Leben gerufen

Nach der neuen Ordnung sind am 6. Februar Paul Miki und Gefährten dran. Man betet:

Tagesgebet
Deus, ómnium fortitúdo sanctórum, qui beátos mártyres Paulum eiúsque sócios per crucem ad vitam vocáre dignátus es, præsta, quǽsumus, ut, eórum intercessióne, fidem quam profitémur usque ad mortem fórtiter teneámus.
Übersetzung
Gott, aller Heiligen Tapferkeit, der du die seligen Martyrer Paul und seine Gefährten durch das Kreuz zum Leben zu rufen geruht hast, gewähre, bitten wir, dass wir, durch deren Vermittlung, den Glauben, den wir bekennen, bis zum Tod tapfer festhalten.
Deutsches Messbuch
Starker Gott, du bist die Kraft der Heiligen, du hast den heiligen Paul Miki und seine Gefährten durch das Martyrium am Kreuz zur ewigen Herrlichkeit geführt. Hilf uns auf die Fürbitte dieser Heiligen, Christus, dem Gekreuzigten, nachzufolgen und ihn bis zum Tode gläubig zu bekennen.
Vergleich
  • Gott ⇒ starker Gott
    Hier wird ein Teil der Bedeutungen der folgenden „fortitudo“ schon vorweggenommen.
  • aller Heiligen Tapferkeit ⇒ du bist die Kraft der Heiligen
    Außer dem entfallenden „aller“ entschlüpft dem DM das Wortspiel „fortitudo“ – „fortiter“, was es als „Kraft“ – „gläubig“ wiedergibt, welches letztere aus den an ihrem Orte aufgeführten Gründen seltsam ist.
    „fortitudo“ hat zwar viele Bedeutungen, ist aber im Wesentlichen die Kardinaltugend der Tapferkeit, was im Zusammenhang mit dem Martyrium und „den Glauben tapfer festhalten“ auch am sinnvollsten ist.
  • die seligen Martyrer (Paul und seine Gefährten) ⇒ den heiligen Paul Miki (und seine Gefährten)
    Das Original redet von der ganzen Gruppe, die als „Paul und seine Gefährten“ bezeichnet wird. Das DM redet von dem einen Martyrer, und erwähnt die Gefährten nebenbei. (Protipp: Pluralformen wiederholen)
  • der du durch das Kreuz zum Leben zu rufen geruht hast ⇒ du hast durch das Martyrium am Kreuz zur ewigen Herrlichkeit geführt
    Zwar wurden die Martyrer von Nagasaki tatsächlich gekreuzigt, was aber kein Grund ist, die Berufung zur ganz konkreten Nachfolge „Jesu Christi, der gekreuzigt wurde, und durch das Kreuz zum Leben zurückgebracht“ gesondert und erst später (statt des originalen Glaubens) separat ins Wort zu heben.
  • gewähre, bitten wir, dass wir ⇒ hilf uns
  • durch deren Vermittlung ⇒ auf die Fürbitte dieser Heiligen
  • den Glauben, den wir bekennen ⇒ Christus, dem Gekreuzigten, nachzufolgen
    Was eben gesagt war: das Original bezieht sich auf den Glauben, den wir bekennen; das DM muss den Bezug zum Herrn am Kreuz nachholen.
  • bis zum Tod tapfer festhalten ⇒ ihn bis zum Tode gläubig zu bekennen
    Das Original erbittet die Bereitschaft zum Martyrium: nicht nur jetzt bequem den Glauben (mit Worten) bekennen, sondern „bis zum Äußersten“ unverbrüchlich daran „festhalten“. Das DM hat ein „Christus bekennen“, also das, was im Original als Ausgangspunkt gilt, als erbetene Gnade der Bitte. Oder ist gar mit „bis zum Tod gläubig“ lediglich eine Bitte um Verschonung vor Glaubensabfall gemeint? Denkbar wäre es …

Nach der alten Ordnung wird der Apostelgefährte Titus gefeiert (dessen nach der neuen Ordnung zusammen mit Timotheus schon am 26. Januar gedacht wurde). Dazu betet die Kirche:

Oratio
Deus, qui beatum Titum Confessorem tuum atque Pontificem apostolicis virtutibus decorasti: eius meritis et intercessione concede; ut, iuste et pie viventes in hoc saeculo, ad caelestem patriam pervenire mereamur.
Übersetzung
Gott, der du den seligen Titus, deinen Bekenner und Bischof, mit apostolischen Tugenden geschmückt hast: durch seine Verdienste und Fürsprache gewähre; dass wir, gerecht und fromm lebend in dieser Zeit, zum himmlischen Vaterland zu gelangen verdienen.
Secreta und Postcommunio werden aus dem Commune für bischöfliche Bekenner I (wie bei Karl Borromäus) genommen.


Zusätzlich wird der heiligen Dorothea mit den Gemeintexten für Jungfrauen II gedacht.
(Funfact: „Bei der Reform wurde Dorothea aus dem Kalender gestrichen, im Martyrologium Romanum von 2001/2004 ist sie wieder enthalten.“, allerdings ohne Messe. (Quelle)

Oratio
Indulgentiam nobis, quaesumus, Domine, beata Dorothea Virgo et Martyr imploret: quae tibi grata semper exstitit, et merito castitatis, et tuae professione virtutis.
Übersetzung
Nachsicht mit uns, bitten wir, Herr, möge die selige Jungfrau und Martyrerin Dorothea erflehen: welche dir wohlgefällig immer auftrat, sowohl durch das Verdienst der Keuschheit als auch durch das Bekenntnis deiner Macht.
Secreta
Hostias tibi, Domine, beatae Dorothea Virginis et Martyris dicatas meritis, benignus assume: et ad perpetuum nobis tribue provenire subsidium.
Übersetzung
Die Opfergaben - dir, Herr, durch der seligen Dorothea, deiner Jungfrau und Martyrerin, Verdienste geweiht - nimm gütig an, und lass sie uns zum dauerhaften Hilfsmittel werden.
Postcommunio
Divini muneris largitate satiati, quaesumus, Domine Deus noster: ut, intercedente beata Dorothea Virgine et Martyre tua, in eius semper participatione vivamus.
Übersetzung
Durch der göttlichen Gabe Freigebigkeit gesättigt bitten wir, Herr unser Gott: dass wir, während die selige Dorothea, deine Jungfrau und Martyrerin, vermittelt, aus seiner Teilnahme* immer leben.
* aus der Teilnahme am Altarssakrament (= der Freigebigkeit [der freigebigen Schenkung, könnte man sagen] der göttlichen Gabe)

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