Sonntag, 2. Februar 2020

zu heiligen geruhen, Kurzgebete empfangend

Am zweiten Februar begeht die Kirche das Fest „Reinigung der Jungfrau Maria“, das seit der Liturgiereform 1960 als Herrenfest gefeiert wird und deshalb auch im Paulinischen Messbuch „Darstellung des Herrn“ heißt. Wegen der der Messe vorangehenden Kerzenweihe bleibt es im Volke aber „Mariä Lichtmesse“.

Man hätte also:
Zur Segnung der Kerzen
Der Priester, bekleidet mit weißem Pluviale (oder ohne Obergewand), zusammen mit den ebenso bekleideten Messdienern, tritt zu den zu segnenden Kerzen heran, die in der Mitte vor dem Altar oder an der Epistelseite liegen, und er, dort zum Altar gewendet stehend, spricht mit gefalteten Händen im feierlichen Ton:
V. 
Der Herr sei mit euch.
R. 
Und mit deinem Geiste.
Man merkt gleich, dass hier das alte Missale übersetzt wurde. Denn im neuen steht stattdessen:
1. Zu passender Stunde versammelt man sich in einer kleineren Kirche oder an anderem passenden Ort außerhalb der Kirche, zu welcher die Prozession zieht. Die Gläubigen halten nicht-angezündete Kerzen in den Händen.
2. Tritt der Priester mit den Messdienern, bekleidet mit weißen Paramenten wie zur Messe; aber statt des Messgewands kann der Priester auch ein Pluviale nehmen, das er ablegt, nachdem die Prozession beendet ist.
Es fällt auf, dass die früher gültige Unterscheidung zwischen Messe, zu welcher der Priester das Messgewand trägt (daher der Name), und sonstigen Liturgien im neuen Missale nicht mehr gemacht wird. Kein Wunder, dass gelegentlich Bilder von Priestern im Messgewand bei der Pachamamaverehrung das Internet fluten. Sie wissen es nicht besser.

Weiter im hergebrachten Ritus:
Lasset uns beten
Herr, heiliger Vater, allmächtiger ewiger Gott, der du alles aus Nichts geschaffen hast, und auf deinen Befehl durch die Werke der Bienen diese Flüssigkeit [den Wachs] zur Vollkommenheit der Wachskerze werden ließest: und der du am heutigen Tage die Bitte des gerechten Simeons erfüllt hast: dich flehen wir demütig an; dass du diese Kerzen zum Gebrauch der Menschen, sowohl zur Gesundheit der Körper als auch der Seelen, sei es zu Lande, sei es auf den Wassern, durch die Anrufung deines heiligsten Namens, und durch die Vermittlung der seligen allzeit jungfräulichen Maria, deren Fest wir heute ergeben begehen, und durch die Gebete aller deiner Heiligen zu seg+nen und zu hei+ligen geruhest: und dieses deines Volkes, welches jene [Kerzen] ehrerbietig in Händen zu tragen und dich mit Singen zu loben wünscht, Stimmen vernehmest in deinem heiligen Himmel und auf dem Thron deiner Majestät: und gnädig seist allen zu dir Rufenden, welche du erlöst hast durch das kostbare Blut deines Sohnes: Der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
R. Amen
Lasset uns beten
Allmächtiger ewiger Gott, der du am heutigen Tage deinen Einziggezeugten den Ellen [also Unterarmen] des heiligen Simeons in deinem heiligen Tempel zum [auf dem Arm] Halten überreicht hast: demütig erflehen wir deine Milde; dass du diese Kerzen, die wir, deine Diener, zum Lobpreis deines Namens halten und mit Licht entzündet zu tragen verlangen, zu seg+nen und zu hei+ligen und auch mit der Leuchte des himmlischen Segens zu entzünden geruhest, damit wir, würdig, sie dir unserem Herr Gott zu opfern, und entflammt vom heiligen Feuer deiner süßesten Liebe, im heiligen Tempel deiner Herrlichkeit dargestellt zu werden verdienen.
R. Amen
Lasset uns beten
Herr Jesus Christus, wahres Licht, als welches du jeden in diese Welt kommenden Menschen erleuchtest: gieße deinen Se+gen über diese Wachskerzen, und hei+lige sie mit dem Leuchten deiner Gnade, und gewähre gnädig; dass diese Leuchten, wie sie mit sichtbarem Feuer angezündet die nächtlichen Dunkelheiten vertreiben; so unsere Herzen, durch unsichtbares Feuer, das heißt des Heiligen Geistes Glanz, erleuchtet, von der Blindheit aller Laster fern halten: damit wir, mit gereinigtem Auge des Geistes, diejenigen [Werke] erkennen können, welche dir gefallen und unserem Heil nützen; damit wir, nach den düsteren Gefahren* dieser Zeit, zum nie verlöschendem Licht zu gelangen verdienen. Durch dich, Christus Jesus, Heiland der Welt, der du in vollkommender Dreieinigkeit lebst und regierst in alle Ewigkeit.
R. Amen
* in Bezug auf das Erkennen des gereinigten Auges vorher könnte man auch „unklare Unterscheidungen“, allgemein „Entscheidungskämpfe“ oder auch „düstere Zwischenzeit“ verstehen.
Lasset uns beten
Allmächtiger ewiger Gott, der du befohlen hast, dass durch Moses, deinen Diener, hochreine Flüssigkeit des Öls* für die beständig vor deinem Angesicht einzurichtenden Leuchter bereitet werde: deines Se+gens Gnade gieße wohlwollend über diese Wachskerzen aus; damit sie das Licht äußerlich so besorgen, dass, während du gibst, das Licht deines Geistes unseren Herzen innerlich nicht fehle. Durch Christus unseren Herrn.
R. Amen
* Ex 27, 20 f.
Lasset uns beten
Herr Jesus Christus, der du am heutigen Tage, in der Natur unseres Fleisches unter den Menschen erscheinend, von den Eltern im Tempel dargestellt wurdest: den Simeon, der ehrwürdige Greis, vom Licht deines Geistes umstrahlt, erkannte, [auf den Arm] nahm und segnete: gewähre gütig; dass wir, von der Gnade desselben Heiligen Geistes erleuchtet und gelehrt, dich wahrhaft erkennen und treu lieben: Der du lebst und herrschst in alle Ewigkeit.
R. Amen
Dann wird ausführlich beschrieben, wie die Kerzen (nachdem sie drei Mal mit Weihwasser besprengt und drei Mal mit Weihrauch beräuchert wurden) der Ordnung nach an die Kleriker und schließlich an die Laien verteilt werden, wozu der Lobgesang des Simeon mit der Antiphon „Ein Licht zur Erleuchtung der Heiden, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“ gesungen wird.
Nachdem dies erledigt ist, spricht der Priester:
V. Der Herr sei mit euch.
R. Und mit deinem Geiste.
Lasset uns beten
Erhöre, bitten wir, Herr, dein Volk: und welche [Glaubensgeheimnisse] du äußerlich durch jährliche Hingabe zu verehren verliehen hast, gewähre innerlich durch das Licht deiner Gnade zu begreifen.
R. Amen
Dann folgt die Prozession zur Kirche, wo die Messe stattfinden soll, wozu folgende Antiphon gesungen wird:
Schmücke dein Brautgemacht, Sion, und empfange Christus, den König: umarme Maria, die ist des Himmels Pforte, sie selbst nämlich trägt* den König der Herrlichkeit** des neuen Lichts: sie blieb Jungfrau, herbeiführend auf Händen*** den Sohn, vor dem Morgenstern gezeugt*4: den Simeon, auf seine Ellen nehmend, verkündigte dem Volk, dass er Herr sei über Leben und Tod, der Heiland der Welt.
* Wortspiel: porta (Pforte) – portat (trägt)
** Pforte … König der Herrlichkeit: vgl. Ps 24, 7.9
*** vgl. Bar 5, 5f.
*4 Ps 110, 3

Die weiteren Antiphonen sind Verse aus dem Evangelium, das in der Messe verlesen wird.

Was passiert unterdessen im Novus Ordo?
3. Während die Kerzen angezündet werden, wird die Antiphon oder ein anderer passender Gesang gesungen.
4. Der Priester, nachdem der Gesang beendet ist, spricht zum Volk gewendet: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Danach begrüßt er wie gewöhnlich das Volk, und dann trägt er eine einführende Ermahnung vor, durch welche die Gläubigen zum den Brauch dieses Festes tätig und bewußt Feiern eingeladen werden, mit diesen oder ähnlichen Worten.
Leider entfällt ein Großteil der alten Feier, weil die Gläubigen ihre Kerzen ja schon haben und die nur noch angezündet zu werden brauchen. Dann kommen anstelle von fünf feierlichen Gebete, die an den Vater und den Sohn gerichtet sind – bloß „Begrüßung und „Ermahnung“ der Gläubigen.
Hier musste ich beim Lesen erstmal weinen.

Nun also die vorgeschlagenen Worte der einleitenden Ermahnung:
Geliebteste Brüder: Vor vierzig Tagen haben wir mit Freude das Fest der Geburt des Herrn gefeiert. Heute aber erscheint jener glückliche Tag, an dem Jesus von Maria und Josef im Tempel dargestellt wurde, äußerlich zwar das Gesetz erfüllend, nach der Wahrheit der Sache aber seinem gläubigen Volk erscheinend*. Vom Heiligen Geist getrieben, kamen in den Tempel die seligen Greise und erkannten den Herrn, von dem gleichen Geist erleuchtet, und bekannten ihn in Jubel. So mögen auch wir, versammelt in eins durch den Heiligen Geist, ziehen zum Haus des Herrn, Christus entgegen. Finden und erkennen wir ihn im Brechen des Brotes, bis er kommt sichtbar in Herrlichkeit.
* Komisch konstruiert, weil ja die Eltern das Gesetz erfüllen, dem Volk aber Jesus erscheint. Da wurde aus den alten Gebeten ohne Nachzudenken stückweise kopiert.

Wow, einfach wow. Nach solcher Rede werden sich die Gläubigen echt viel mehr zum tätig und bewußt Feiern eingeladen fühlen. Nur leider entfällt das eigentliche Feiern des Ritus dafür fast vollständig.

Jedenfalls segnet dann der Priester doch noch die Kerzen, mit ausgestreckten Armen sprechend:
Lasset uns beten
Gott, allen Lichtes Quelle und Ursprung, der du dem gerechten Simeon das Licht zur Erleuchtung der Heiden heute gezeigt hast, dich flehen wir demütig an, dass du diese Kerzen durch deinen + Segen zu heiligen geruhest, deines Volkes Kurzgebete* empfangend, welches zusammengekommen ist, sie zum Lob deines Namens zu tragen, damit es durch den Pfad der Tugenden zum nie verlöschenden Licht zu gelangen verdient. Durch Christus unseren Herrn.
R. Amen
* Kein Scherz (hier steht: „vota“, statt etwa „preces“, „orationes“, „precationes“, „supplicia“, „implorationes“ o.ä.), eher bittere Ironie, wenn man vergleicht, was ehedem über die Kerzen gebetet wurde.

Wer allerdings glaubt, schon den Tiefpunkt erreicht zu haben, kennt das Deutsche Messbuch schlecht. Es macht daraus:
Gott, du Quell und Ursprung allen Lichtes, du hast am heutigen Tag dem greisen Simeon Christus geoffenbart als das Licht zur Erleuchtung der Heiden. Segne + die Kerzen, die wir in unseren Händen tragen und zu deinem Lob entzünden. Führe uns auf dem Weg des Glaubens und der Liebe zu jenem Licht, das nie erlöschen wird.
Vergleich
  • dem gerechten Simeon ⇒ dem greisen Simeon
    Eine sinnvolle Hoffnung: wer im DMlichen Gefolge könnte sich als „gerecht“ bezeichnen? Aber „greis“ möchten da inzwischen viele sein.
  • heute ⇒ am heutigen Tag
    Manchmal steht tatsächlich „hodierna die“, hier aber schlicht „hodie“.
  • gezeigt ⇒ Christus geoffenbart als
  • dich flehen wir demütig an, dass du durch deinen Segen zu heiligen geruhest, deines Volkes Kurzgebete empfangend, welches zusammengekommen ist ⇒ segne
    Ja, wirklich.
  • [die Kerzen] zum Lob deines Namens zu tragen ⇒ [die Kerzen] die wir in unseren Händen tragen und zu deinem Lob entzünden
    Je bündiger um das Wirken Gottes gebeten wird, desto ausführlicher kann man beschreiben, was „Wir“ tun wollen.
  • durch den Pfad der Tugenden ⇒ auf dem Weg des Glaubens und der Liebe
    Theoretisch gibt es ja noch weitere Tugenden neben den Karndinaltugenden; aber auf diesem schmalen Pfad möchte dann doch nicht bleiben.
  • zu gelangen verdient ⇒ führe uns
„Wie?“, möchte man fragen, „Gibt es im Reformmissale nur ein einziges Gebet?!“
Aber nein, es gibt ein weiteres, zur Auswahl und als Alternative. Nämlich:
Gott, wahre Lichtquelle, des ewigen Lichtes Verbreiter und Urheber, den Herzen der Gläubigen gieße die Helligkeit des bleibenden Lichtes ein, damit, welche auch immer in deinem heiligen Tempel vom Glanz der gegenwärtigen Lichter geschmückt werden, zum Licht deiner Herrlichkeit glücklich gelangen können.
Im Gegensatz zu alten Gebeten, die durch verschiedene Ausdrücke für das Gleiche geschmückt sind, wiederholt der Reformtexter vier Mal „lumen“. Ziemlich schlecht? Vergleichen wir vor einem Urteil erstmal mit dem Deutschen Messbuch:
Gott, du bist das wahre Licht, das die Welt mit seinem Glanz hell macht. Erleuchte auch unsere Herzen, damit alle, die heute mit brennenden Kerzen in deinem heiligen Haus vor dich hintreten, einst das ewige Licht deiner Herrlichkeit schauen.
Vergleich
  • des ewigen Lichtes Verbreiter und Urheber ⇒ das die Welt mit seinem Glanz hell macht
  • den Herzen der Gläubigen gieße die Helligkeit des bleibenden Lichtes ein ⇒ erleuchte auch unsere Herzen
  • welche auch immer geschmückt werden ⇒ alle, die heute vor dich hintreten
    Ja, so.
  • in deinem heiligen Tempel ⇒ in deinem heiligen Haus
  • vom Glanz der gegenwärtigen Lichter ⇒ mit brennenden Kerzen
  • zum Licht glücklich gelangen können ⇒ einst das ewige Licht schauen
Fazit: Schlimmer geht immer.

Zur Prozession wird dann entweder die im alten Missale zur Kerzenausteilung vorgesehene Antiphon oder die erste der im alten Missale zur Prozession vorgesehenen Antiphonen oder sonst ein Lied gesungen.

Man möchte lachen, aber es gibt im Reformmissale selbst für dieses Fitzelstückelchen von Kerzensegnung noch eine alternative (Kurz)Fassung.

Zur Messe:

Nach der alten Ordnung:

Oratio
Omnipotens sempiterne Deus, maiestatem tuam supplices exoramus: ut, sicut unigenitus Filius tuus hodierna die cum nostrae carnis substantia in templo est praesentatus; ita nos facias purificatis tibi mentibus praesentari.
Übersetzung
Allmächtiger ewiger Gott, deine Majestät flehen wir demütig an: dass, wie dein einziggezeugter Sohn am heutigen Tage mit der Natur unseres Fleisches im Tempel dargestellt wurde, so lass uns mit gereinigten Herzen dir dargestellt werden.
Secreta
Exaudi, Domine, preces nostras: et, ut digna sint munera, quae oculis tuae maiestatis offerimus, subsidium nobis tuae pietatis impende.
Übersetzung
Erhöre, Herr, unsere Gebete: und, damit die Gaben dir würdig sind, die wir vor den Augen deiner Majestät darbringen, schenke uns die Hilfsmittel deiner Barmherzigkeit.
Es kommt die Präfation von Weihnachten zum Einsatz.

Postcommunio
Quaesumus, Domine Deus noster: ut sacrosancta mysteria, quae pro reparationis nostrae munimine contulisti, intercedente beata Maria semper Virgine, et praesens nobis remedium esse facias, et futurum.
Übersetzung
Wir bitten, Herr unser Gott: dass du die hochheiligen Mysterien, die du für die Sicherung unserer Wiederherstellung verliehen hast, während die selige immer jungfräuliche Maria vermittelt, uns sowohl zum gegenwärtigen Heilmittel machst als auch zum zukünftigen.

Nach der neuen Ordnung:

Tagesgebet
wie die alte Oratio

Übersetzung (für den einfacheren Vergleich)
Allmächtiger ewiger Gott, deine Majestät flehen wir demütig an: dass, wie dein einziggezeugter Sohn am heutigen Tage mit dem Wesen unseres Fleisches im Tempel dargestellt wurde, so lass uns mit gereinigten Herzen dir dargestellt werden.
Deutsches Messbuch
Allmächtiger ewiger Gott, dein eingeborener Sohn hat unsere menschliche Natur angenommen und wurde am heutigen Tag im Tempel dargestellt. Läutere unser Leben und Denken, damit wir mit reinem Herzen vor dein Antlitz treten.
Vergleich
  • deine Majestät flehen wir demütig an ⇒ läutere unser Leben und Denken
    Das ist wieder so eine Stelle, wo einfach nicht zusammenpassen will, was im DM übrig bleibt.
  • dein einziggezeugter Sohn … mit dem Wesen unseres Fleisches ⇒ dein eingeborener Sohn hat unsere menschliche Natur angenommen
  • dass, wie …, so lass uns mit gereinigten Herzen dir dargestellt werden ⇒ damit wir mit reinem Herzen vor dein Antlitz treten
    Der Vergleich „wie Jesus als Mensch wie wir dargestellt wurde, so lass uns rein wie er vor dir dargestellt werden“ entfällt. Das DM fügt stattdessen quasi unverbunden mehrere Aussagen aneinander – und muss dann eine Bitte erfinden, deren Folge die eigentliche Bitte ist, damit das ganze wenigstens einen Sinn zu ergeben scheint.
    Und das heutige Fest heißt in DMlichen Fachkreisen auch „vor-das-Antlitz-Treten des Herrn“
Gabengebet
Gratum tibi sit, Dómine, quǽsumus, exsultántis Ecclésiæ munus oblátum, qui Unigénitum Fílium tuum voluísti Agnum immaculátum tibi offérri pro sǽculi vita.
Übersetzung
Angenehm sei dir, Herr, bitten wir, die geopferte Gabe der jubelnden Kirche, der du wolltest, dass dein einziggezeugter Sohn als makelloses Lamm dir geopfert werde für das Leben der Welt.
Deutsches Messbuch
Allmächtiger Gott, nach deinem Ratschluss hat dein eigener Sohn sich als makelloses Lamm für das Leben der Welt geopfert. Nimm die Gabe an, die deine Kirche in festlicher Freude darbringt.
Vergleich
  • angenehm sei dir die geopferte Gabe ⇒ nimm die Gabe an
    Die ganze Sache ist dem DM so wichtig, dass es sie als Standardphrase ans Ende des Gebets bringt.
  • Herr, bitten wir ⇒ allmächtiger Gott
  • [Gabe] der jubelnden Kirche ⇒ [Gabe], die deine Kirche in festlicher Freude darbringt
    Irgendwie schafft es das DM immer, an genau den weniger wichtigen Stellen weitschweifig poetisch zu werden.
  • der du wolltest ⇒ nach deinem Ratschluss
  • dass dein einziggezeugter Sohn dir geopfert werde ⇒ hat dein eigener Sohn sich geopfert
    Erstens wird das Passiv zur reflexiven Konstruktion, und zweitens ist „eigener“ statt „einziggezeugter“ (während alle anderen Kinder Gottes durch die Taufe adoptiert sind) kaputt.
Eigene Präfation
De mysterio Præsentationis Domini
Vere dignum et iustum est, æquum et salutáre, nos tibi semper et ubíque grátias ágere: Dómine, sancte Pater, omnípotens ætérne Deus:
Quia coætérnus hódie in templo tuus Fílius præsentátus glória Israel et lumen géntium a Spíritu declarátur.
Unde et nos, Salutári tuo in gáudiis occurréntes, cum Angelis et Sanctis te laudámus, sine fine dicéntes:
Sanctus, Sanctus, Sanctus …
Übersetzung
Vom Mysterium der Darstellung des Herrn
Wahrhaft würdig und recht ist, angemessen und heilsam, dass wir dir immer und überall Dank abstatten: Herr, heiliger Vater, allmächtiger ewiger Gott:
Weil dein gleich-ewiger, heute im Tempel dargestellter Sohn als Herrlichkeit Israels und Licht der Heiden vom Geist verkündet wurde.
Daher loben auch wir, deinem Heiland in Freuden entgegeneilend, mit den Engeln und Heiligen dich, ohne Ende sagend:
Heilig, heilig, heilig …
Deutsches Messbuch
Christus kommt in seinen Tempel
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, immer und überall zu danken.
Denn heute hat die jungfräuliche Mutter deinen ewigen Sohn zum Tempel getragen; Simeon, vom Geist erleuchtet, preist ihn als Ruhm deines Volkes Israel, als Licht zur Erleuchtung der Heiden.
Darum gehen auch wir dem Erlöser freudig entgegen und singen mit den Engeln und Heiligen das Lob deiner Herrlichkeit:
Heilig, heilig, heilig …
Schlussgebet
Per hæc sancta quæ súmpsimus, Dómine, pérfice in nobis grátiam tuam, qui exspectatiónem Simeónis implésti, ut, sicut ille mortem non vidit nisi prius Christum suscípere mererétur, ita et nos, in occúrsum Dómini procedéntes, vitam obtineámus ætérnam.
Übersetzung
Durch diese heiligen [Gaben], die wir empfangen haben, Herr, vollende in uns deine Gnade, der du die Erwartung des Simeon erfüllt hast, damit, wie jener den Tod nicht schaute wenn er nicht vorher Christus zu empfangen verdiente, so auch wir, dem Herrn entgegen ziehend, das ewige Leben erlangen.
Deutsches Messbuch
Barmherziger Gott, stärke unsere Hoffnung durch das Sakrament, das wir empfangen haben, und vollende in uns das Werk deiner Gnade. Du hast die Erwartung Simeons erfüllt und ihn Christus schauen lassen. Erfülle auch unser Verlangen: Lass uns Christus entgegengehen und in ihm das ewige Leben finden.
Vergleich
  • durch diese heiligen [Gaben] ⇒ durch das Sakrament
  • Herr ⇒ barmherziger Gott
  • deine Gnade ⇒ das Werk deiner Gnade
  • jener den Tod nicht schaute wenn er nicht vorher Christus zu empfangen verdiente ⇒ ihn Christus schauen lassen
    ???
  • [Gnade vollende] damit, wie jener …, so auch wir ⇒ lass uns
    Das DM löst sämtliche Zusammenhänge des Original auf und knallt Einzelaussagen unverbunden nebeneinander.
Anlasslose Fantasieleistungen sind markiert.

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