Samstag, 1. Februar 2020

Menschen mit vernünftigem Wohlwollen lieben

Große Ereignisse werfen ihren Schatten voraus, und weil morgen mein Geburtstag Darstellung des Herrn ist, hier vorab die ausfallenden Texte des Sonntags.

Nach der neuen Ordnung wäre der vierte Sonntag im Jahreskreis:

Tagesgebet
Concéde nobis, Dómine Deus noster, ut te tota mente venerémur, et omnes hómines rationábili diligámus afféctu.
Das Gebet stammt aus dem Sacramentarium Leonianum.

Übersetzung
Gewähre uns, Herr unser Gott, dass wir dich mit ganzem Gemüt verehren und alle Menschen mit vernünftigem Wohlwollen lieben.
Deutsches Messbuch
Herr, unser Gott, du hast uns erschaffen, damit wir dich preisen. Gib, dass wir dich mit ungeteiltem Herzen anbeten und die Menschen lieben, wie du sie liebst.
Vergleich
  • gewähre uns ⇒ gib
  • mit ganzem Gemüt verehren ⇒ mit ungeteiltem Herzen anbeten
  • alle Menschen mit vernünftigem Wohlwollen lieben ⇒ die Menschen lieben, wie du sie liebst
    Wo er das immer her hat – all die Ideen?
Einiges ist recht – frei übersetzt, schönfärberisch gesagt, aber das Markierte ist ganz ausgedacht.

Gabengebet
Altáribus tuis, Dómine, múnera nostræ servitútis inférimus, quæ, placátus assúmens, sacraméntum nostræ redemptiónis effícias.
Das Gebet scheint durch Streichung aus dem Sacramentarium Leonianum gewonnen zu sein, denn dort lautet es
Altaribus tuis Domine munera nostrae sevitutis inferimus quae placatus accipiens et accemptum tibi nostrum quaesumus famulatum et sacramentum nostrae redemptionis efficias.
Übersetzung
Zu deinen Altaren, Herr, bringen wir die Gaben unseres Dienstes, die du, versöhnt annehmend, [aufnehmend sowohl zu einer dir angenehmen Verehrung von uns, bitten wir, als auch] zum Sakrament unserer Erlösung machen mögest.
Das ursprüngliche Gebet hat die zwei Seiten des Opfers (die Beter dienen Gott, und wenn dieser den Dienst dazu macht, sogar ihm angenehm – Gott nimmt das Opfer an und verwandelt es zu Leib und Blut unseres Herrn, zum Sakrament der Erlösung); das Reformmissale streicht eine.

Deutsches Messbuch
Herr, unser Gott, wir legen die Gaben als Zeichen unserer Hingabe auf deinen Altar. Nimm sie entgegen und mach sie zum Sakrament unserer Erlösung.
Vergleich
  • Herr ⇒ Herr, unser Gott
  • die Gaben unseres Dienstes ⇒ die Gaben als Zeichen unserer Hingabe
  • die du, versöhnt annehmend ⇒ nimm sie entgegen
    Das „versöhnt“ ist der Punkt des Opferns, der im DM regelmäßig gestrichen wird.
Schlussgebet
Redemptiónis nostræ múnere vegetáti, quǽsumus, Dómine, ut hoc perpétuæ salútis auxílio fides semper vera profíciat.
Das Gebet ist die alte Postcommunio des Sabbato in Albis [Samstag in der Osteroktav].

Übersetzung
Durch unserer Erlösung Gabe belebt, bitten wir, Herr, dass durch diese Hilfe des ewigen Heils der wahre Glaube immer vorankomme.
Deutsches Messbuch
Barmherziger Gott, das Sakrament der Erlösung, das wir empfangen haben, nähre uns auf dem Weg zu dir und schenke dem wahren Glauben beständiges Wachstum.
Vergleich
  • durch unserer Erlösung Gabe ⇒ das Sakrament der Erlösung
  • belebt ⇒ das wir empfangen haben, nähre uns auf dem Weg zu dir
    Das Original stellt den Zustand der Beter nach dem Sakramentempfang fest; das DM faselt und erfindet eine neue Bitte, um die wichtigen Personen herum konstruiert.
  • durch diese Hilfe des ewigen Heils immer vorankomme ⇒ schenke beständiges Wachstum
    Natürlich.

Nach der alten Ordnung wäre der vierte Sonntag nach Epiphanie:

Oratio
Deus, qui nos, in tantis periculis constitutos, pro humana scis fragilitate non posse subsistere: da nobis salutem mentis et corporis; ut ea, quae pro peccatis nostris patimur, te adiuvante vincamus.
Übersetzung
Gott, der du weißt, dass wir, in so großen Gefahren befindlich, wegen der menschlichen Schwäche nicht standhalten können: gib uns Heil an Geist und Körper, damit wir das, was wir wegen unserer Sünden erleiden, durch deine Hilfe* überwinden.
* schulmäßig: während du hilfst

Secreta
Concede, quaesumus, omnipotens Deus: ut huius sacrificii munus oblatum fragilitatem nostram ab omni malo purget semper et muniat.
Übersetzung
Gewähre, bitten wir, allmächtiger Gott: dass dieses Opfers dargebrachte Gabe unsere Schwäche von jedem Übel immer reinige und schütze.
Postcommunio
Munera tua nos, Deus, a delectationibus terrenis expediant: et caelestibus semper instaurent alimentis.
Übersetzung
Deine Gaben mögen uns, Herr, von allen irdischen Lustbarkeiten frei machen, und immer durch himmlische Nahrung erneuern.

Am 1. Februar ist nach der alten Ordnung der heilige Ignatz dran, wobei die dazugehörigen Gebete schon an seinem Festtag nach der neuen Ordnung betrachtet wurden.

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