Als eine Kollegin mit Kniebeschwerden zum Orthopäden gegangen war, fühlte sie sich anschließend wenig erbaut, trotzdem der ihr gesagt hatte, sie sei gesund - aber halt alt. Sie musste zwar einsehen, dass sie schon dreißig war, aber ihr Knie tat ihr trotz des ärztlichen Schulterklopfens immer noch weh.
Genausowenig – denke ich mir – hilft es pastoral schwierigen Fällen, die einen Priester aufsuchen, wenn er ihnen sagte, die Zeiten seien halt so und alle Menschen irgendwo kleine Sünderlein.
Ein bisschen erinneren mich die mich großer Verve vorgetragenen „Lösungen“ an „Das Leben des Brian“: „Setz dich, nimm dir 'nen Keks …“
Gleichgültigkeit ist keine Pastoral, und Schulterklopfen in der Regel kein Heilmittel.
In Lk 10,30ff werden nicht Levit und Priester mit ihren „Passt schon“- und „Weiter so“-Tagesgeschäft gelobt, sondern der, der die Wunden des unter die Räuber Gefallenen desinfiziert.
„Jauchzen will ich und fröhlich sein durch deine barmherzige Liebe: dass du siehst mein Elend und dich kümmerst um die Bedrängnis meiner Seele – nicht ließest du mich in der Hand meiner Feinde, sondern stelltest ins Weite meine Füße“ (Ps 31,8-9)
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