Dienstag, 28. Oktober 2014

Vom Tollsten Hecht im Teich lernen

Welcher Art Einsicht wird man erwarten, wenn ein Jüngling einen Beitrag folgendermaßen beginnt:
Ich bin nicht irgendjemand, der über die Katholische Kirche schimpft. Ich bin ein Mitglied und um ehrlich zu sein, kein unbekanntes. In den meisten Diözesen Deutschlands gibt es Katholiken, die mich kennen. Sie haben mir zugehört, sie haben mit mir gearbeitet oder sich mit mir gestritten.
Auch bei der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) bin ich kein unbeschriebenes Blatt. Ich gehöre zu den jüngsten Menschen, die in den letzten 200 Jahren in der Konferenz gesprochen haben. Ich zähle zu denen, denen dort am längsten zugehört wurde.
Ich habe euch Bischöfen wieder etwas zu sagen: Ihr liegt falsch. Ihr liegt falsch, so falsch wie man nur liegen kann.
Eine solche Egomanie, ausschließliches Kreisen um das Selbst, Selbstüberschätzung und Selbstverliebtheit, auffällige Selbstbewunderung und übersteigerte Eitelkeit, einen solch manifesten Narzissmus hatte ich vorher in so konzentrierter Form nirgendwo gelesen.

Selbstredend, dass bei soviel Ego kein Platz für Argumente bleibt – die ja auch entbehrlich sind, wenn es ausreicht, auf die Autorität des eigenen Ichs zu verweisen, die sich weniger aus erbrachten Leistungen als einer festen Überzeugung, der Nabel der Welt zu sein, speist.

Eine inhaltliche Auseinandersetzung wird hier entbehrlich.
Die Beobachtung hilft aber, einige jüngste Entwicklungen der Deutschnationalen Kirche zu verstehen.

8 Kommentare:

  1. Eine inhaltliche Auseinandersetzung ist wirklich entbehrlich. Doch solche Sprüche wie, Zitat: "Ihr steht nicht in der Nachfolge Jesu. Ganz sicher nicht, denn ihr missachtet seine innerste und zentralste Geisteshaltung: Menschenfreundlichkeit...,"macht ihn zum Sprachrohr der sonntäglichen Predigten in den katholischen Gotteshäusern. Also der Jüngling steht nicht alleine da. Das machen "ausgebildete Theologen" nicht anders. Ob sie dabei vom Narzismus geleitet werden oder irgendeiner Ideologie anhängen ist für den Zuhörer zweitrangig.

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  2. Das Komische daran ist nur, dass in der Blogozese genau dasselbe über unsere Bischöfe auch fast täglich zu lesen ist: dass sie nicht in der Nachfolge Jesu stehen, etc. pp. Nur da halt von "rechts, und damit ist es selbsverständlich geadelt.
    Merke: wenn zwei dasselbe tun, dann ist es nicht dasselbe.

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    1. Der Unterschied liegt in der Quelle (nicht im Boten) der Kritik.
      Vergleiche: "Jesus sagt ($Schriftstelle): '...', was die Äußerung des Bischofs fraglich erscheinen lässt"
      mit: "Ich bin so schön, ich bin so schlau, ich bin der Tollste überhaupt! Und die Bischöfe haben 'nichts, aber auch gar nichts' verstanden".
      Ich bin sicher, mit ein bisschen nachdenken ist erkennbar, dass nicht dasselbe getan wird.

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    2. Wenn alle die (gefühlt zahllosen) blogozesanen Dauerkritiker der meisten deutschen Bischöfe (und seit anderthalb Jahren sogar des Papstes) so sachlich und umsichtig kritisieren würden, wie Sie es hier darstellen, dann würde ich Ihnen sofort Recht geben. Die Realität aber sieht anders aus, das werden Sie auch wissen.
      Einig bin ich mit Ihnen, dass die oben zitierte Kritik von "links" nassforsch, arrogant und falsch ist.
      (Nur ein einziges aktuelles Beispiel: wenn vom "ekligen Mundgeruch von Kardinal Marx" in Bezug auf dessen Äußerungen zur Bischofssynode schwadroniert wird. DAS hätte Jesus wohl kaum gesagt...)

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    3. Vom "ekligen" hab ich nirgendwo gelesen; und die Einordnung des beschriebenen Verhaltens als Mundgeruch stammt vom gegenwärtigen Papst - Jesus würde vielleicht eher von Schlangenbrut, Natterngezücht, falschen Propheten, Heuchlern und übertünchten Gräbern sprechen.
      Aber in diesen inklusiven Zeiten werden halt Euphemismen vorgezogen ...

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    4. Also gut. Wenn Jesus so redete, dann können wir uns darauf einigen, dass Kardinal Marx, Kardinal Kasper, Kardinal Schönborn - und wahrscheinlich mit ihnen der Heilige Vater - Schlangenbrut, Natterngezücht, falsche Propheten, Heichler und übertüchte Gräber sind.
      Prima, wie wohltuend hilfreich eine klare sprachliche Kante ist!

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  3. Soviel zum Thema "sachlich und umsichtig" kritisieren. Wer im Glashaus sitzt.......

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