Freitag, 19. April 2019

Bitte um friedliche Ausführung der beständigen Planung

Streng chronologisch vorgehend wurde in der Osternacht früher nach der Schöpfungsgeschichte von der Sintflut berichtet, in Auszügen aus den Kapitel fünf bis acht des Buches Genesis (genauer gesagt: Gen 5,32 – 6,22; 7,6.11b-14.18b-21.23b – 8,3.6-12.15-21a).
Im aktuellen Messbuch kommen die Ausschnitte Gen 6, 5-8; 7, 1-5.10 und Gen 8, 6-13.15-16a.18a.20-22 am Dienstag bzw. Mittwoch der sechsten Woche des Jahreskreises vor.

Was erzählt wird
Gen 5,32 – 6,4
  • Noach zeugte im Alter von fünfhundert Jahren Sem, Ham und Jafet. Da sprach der HERR: die Lebenszeit des Menschen soll hundertzwanzig Jahre betragen.
  • Grund: die Gottessöhne hatten mit den Menschentöchtern Kinder gezeugt, nämlich Riesen. Das sind die Helden der Vorzeit, die namhaften Männer. [Die Riesen aber wurden von Gott nicht erwählt wegen ihrer Torheit, wie in der Lesung aus dem Propheten Baruch besprochen. Auch erklärt Sir 16,7: „Gott vergab nicht den Riesen der Vorzeit, die abtrünnig wurden in ihrer Stärke.“]
Gen 6,5-6,22
  • „Der HERR sah, dass auf der Erde die Bosheit des Menschen zunahm“, „Da reute es den HERRN, den Menschen gemacht zu haben“; er beschloss, „den Menschen vom Erdboden [zu] vertilgen“, aber Noah zu verschonen, dem er die Arche zu bauen vorschrieb und erklärte: „Mit dir aber richte ich meinen Bund auf. Geh in die Arche.“
Kapitel 7 bis 8,3
  • „Noach war sechshundert Jahre alt, als die Flut, das Wasser, über die Erde kam.“ „Der Regen ergoss sich vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf die Erde.“ „Da fanden alle Wesen aus Fleisch den Tod.“ „Übrig blieb nur Noach und was mit ihm in der Arche war.“ „Das Wasser nahm nach hundertfünfzig Tagen ab.“
Gen 8,6-12
  • „Nach vierzig Tagen öffnete Noach das Fenster“ und entließ erst einen Raben, der ein- und ausflog, dann eine Taube. „Die Taube fand nichts, wo sie ihre Füße ruhen lassen konnte, und kehrte zu ihm in die Arche zurück“ [Zur Bedeutung dieses Satzes vgl.a. die einschlägige Predigt des Herrn Molitors.] „Dann wartete er noch weitere sieben Tage“ Die Taube brachte einen frischen Ölzweig. „Er wartete noch weitere sieben Tage und ließ die Taube hinaus. Nun kehrte sie nicht mehr zu ihm zurück.“
 Gen 8,15-21
  • „Da sprach Gott zu Noach: Komm heraus aus der Arche … Bring mit dir alles Lebendige heraus … sie sollen fruchtbar sein und sich auf der Erde vermehren.“ Noah brachte dem Herrn ein Brandopfer von allen reinen Tieren und Vögeln dar. Und roch der Herr den Duft des Wohlgefallens und sprach: „Ich werde niemals wieder alles Lebendige schlagen, wie ich es getan habe.“
Es schloss sich dieses Gebet an:
Deus, incommutabilis virtus et lumen aeternum: respice propitius ad totius Ecclesiae tuae mirabile sacramentum, et opus salutis humanae, perpetuae dispositionis effectu tranquillius operare; totusque mundus experiatur et videat, deiecta erigi, inveterata renovari, et per ipsum redire omnia in integrum, a quo sumpsere principium: Dominum nostrum Iesum Christum Filium tuum
Gott, unveränderliche Kraft und ewiges Licht: blicke gnädig auf das wunderbare Sakrament deiner ganzen Kirche, und das Werk des menschlichen Heils bewirke friedlich durch die Ausführung deiner beständigen Planung; und die ganze Welt erfahre und sehe, dass das Niedergeworfene aufgerichtet, das Veraltete erneuert wurde und alles zurückgehe in den unversehrten Zustand durch jenen, von dem es seinen Anfang nahm: unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn.
Im Gebet werden einige Aspekte der alten Lösung (Erde in den Ausgangszustand zurückversetzen, indem alles Fleisch stirbt) mit der neuen Lösung (Mensch in den Ausgangszustand vor dem Sündenfall zurückversetzen, indem Gott selbst Fleisch annimmt und stirbt) verglichen.

Der unveränderliche, ewige, perfekte Gott mit dem beständigen Heilsplan wird angerufen, während in der Lesung eine scheinbare Willensänderung Gottes erstaunt. [Inwiefern Gott etwas reuen kann siehe hier]
Statt der Radikalmaßnahme des Auswischens wird die friedliche Ausführung des beständigen Plans des Aufrichtens, Erneuens und Zurückgehens erbeten.

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