Montag, 27. Januar 2020

deiner Güte uns zu empfehlen nicht ablassen

Nach der neuen Ordnung wird am 27. Januar an Angela Merici (welche nach dem alten Kalender am 1. Juni dran ist) gedacht, mit dem

Tagesgebet
Pietáti tuæ, quǽsumus, Dómine, nos beáta virgo Angela commendáre non désinat, ut, eius caritátis et prudéntiæ documénta sectántes, tuam valeámus doctrínam custodíre et móribus profitéri.
Übersetzung
Deiner Güte, bitten wir, Herr, uns zu empfehlen möge die selige Jungfrau Angela nicht ablassen, damit wir, den Beweisen ihrer Liebe und Klugheit folgend, deine Lehre bewahren und durch den Lebenswandel verkünden können.
Deutsches Messbuch
Gütiger Gott, höre auf die Fürsprache der heiligen Angela. Öffne unsere Augen für das Beispiel der Liebe und der Klugheit, das sie als christliche Erzieherin gegeben hat. Hilf uns, an der wahren Lehre festzuhalten und sie im Leben zu bezeugen.
Vergleich
  • deiner Güte uns zu empfehlen möge die selige Jungfrau Angela nicht ablassen ⇒ höre auf die Fürsprache der heiligen Angela
    Nicht nur der immer gleiche Fehler, für die Heiligen eintreten können zu meinen, sondern auch mit den immer gleichen Worten! Das DM ist so prosaisch.
  • wir, den Beweisen ihrer Liebe und Klugheit folgend ⇒ öffne unsere Augen für das Beispiel der Liebe und der Klugheit
    Das Original setzt voraus, dass die Beter den Dokumenten (Beweisen, Beispielen) der heiligen Angela folgen; das DM muss (unter Aufwendung seiner fantasiereichen Poesie) um göttlichen Beistand bitten, sie überhaupt wahrzunehmen.
  • damit wir ⇒ hilf uns
    Im Original eine Folge der erbetenen Fürsprache der Heiligen, im DM eine dritte unabhängige Bitte.
  • deine Lehre bewahren ⇒ an der wahren Lehre festzuhalten
    Warum das DM „dein“ durch „wahr“ ersetzt, ist nicht ersichtlich.
    „custodire“ ist „bewachen, schützen“ und (im Kirchenlatein) „befolgen, beobachten“, welche beiden Bedeutungen auch das deutsche „bewahren“ hat. Das sich aufdrängende Bild ist das eines Schatzes, den man bewahrt und aus dem man lebt.
    Das DMliche „festhalten“ ist wie ein Anklammern an etwas schon fast Verlorenes.
  • durch den Lebenswandel verkünden können ⇒ sie im Leben zu bezeugen
    Das „valeamus“ (stark sein, wert sein, können) entfällt. Ob „profiteri“ (= „öffentlich bekennen; verkünden; preisen“) mit „bezeugen“ angemessen wiedergegeben ist, will ich nicht entscheiden.
Der markierte Text ist dazufantasiert.


Nach der alten Ordnung wird des heiligen Johannes Chrysostomos (Bischof, Bekenner und Kirchenlehrer; im neuen Kalender am 13. September) gedacht mit der

Oratio
Ecclesiam tuam, quaesumus, Domine, gratia caelestis amplificet: quam beati Ioannis Chrysostomi Confessoris tui atque Pontificis illustrare voluisti gloriosis meritis et doctrinis.
Übersetzung
Deine Kirche, bitten wir, Herr, möge himmlische Gnade vergrößern, welche [Kirche] du erleuchten wolltest durch die ruhmreichen Verdienste und Lehren des seligen Johannes Chrysostomus, deines Bekenners und Bischofs.
Secreta und Postcommunio sind aus dem Commune für Kirchenlehrer wie z.B. beim heiligen Augustinus.

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