Die erste Welle der liturgischen Reformen, die zu einer Neuordnung der Feiern in der Karwoche und an Ostern führte, wird wie folgt
zusammengefasst:
1948 hatte Papst Pius XII. unter dem Einfluß der “Liturgischen Bewegung”, die er für ein “gnadenvolles Wirken des Heiligen Geistes in seiner Kirche” hielt, eine Kommission für eine Liturgiereform eingesetzt. In einer ersten Phase, die bis 1960 reichte, brachte sie u.a. die “Neuordnung der Karwoche” von 1955 und im gleichen Jahr eine Änderung der Rubriken v.a. für das Breviergebet auf den Weg, in welchen bereits wesentliche Prinzipien und Gestaltungen der “Neuen Messe” umgesetzt wurden. Das Gesamt dieser ersten Reformen erschien 1962 als die “Liturgischen Bücher Johannes’ XXIII.”
Folgt [für eventuell Interessierte, die keine Lust haben, sich durch sämtliche Beiträge zu wühlen] eine Übersicht der kürzlich hier dazu geteilten Beschreibungen einiger veränderter Details:
- Kurzer Vergleich von drei Karfreitagsliturgien
- Übersicht und Vergleich der vorgesehenen AT-Lesungen in der Osternacht
- Vergleich der Rubriken zur Eröffnung der Osternacht
- Hintergrund zur Entzündung des Osterfeuers
- Wie man früher Osterfeuer und Weihrauchkörner segnete
Weiter wird in der angegebenen
Quelle die Apostolische Konstitution von Paul VI. „Missale Romanum“ zur „Einführung des gemäß Beschluß des Zweiten Vatikanischen Konzils erneuerten Römischen Meßbuches“ zitiert:
Einen Anfang machte Unser Vorgänger Pius XII. durch die Neuordnung der Osternacht und der Karwoche (Vgl. Ritenkongregation, Dekret Dominicae Resurrectionis vom 9.2.1951: AAS 43 (1951), S.128 ff.; Dekret Maxima redemptionis nostrae mysteria vom 16.11.1955: AAS 47 (1955), S.838 ff.), womit er gleichsam den ersten Schritt tat, um das Römische Meßbuch dem Empfinden unserer Zeit anzupassen.
Da die Reformer selbst angeben, das aktuelle Messbuch sei auf die Mode einer konkreten Zeitspanne zugeschnitten, also in der Liturgischen Bewegung der 1920er Jahre angeregt, der Nachkriegszeit entsprungen und in der 1968er Revolte gereift, darf man fragen, in welchen Abständen andere Moden zu berücksichtigen seien, und ob es nicht Zeit wird, entweder ein neues Messbuch nach dem Geschmack der Millenials zu schustern – oder einfach zur Messe aller Zeiten zu greifen.
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