In der Partie Pragmatische Barmherzigkeit gegen Strafe für
Verstockte steht es nach einer frühen Führung für PB durch Kasper und einer
furiosen Aufholjagd für den SV mit einem einem Fünferpack, gegen den Kasper mit
etlichen weiteren Interviews gegenhalten konnte, inzwischen ungefähr 5:9. Der
PB hofft auf eine starke Schlussphase nach der Einwechselung des Jokers
Franziskus, doch was sagten unsere Experten?
AT berichtet:
Nach verweigerter Kommunionzulassung will der
wiederverheiratete Geschiedene Hiob nur noch sterben, um seine Ruhe zu haben.
Sein Freund Elifas erinnert daran, dass sein Leiden eine Folge seiner Sünde sei,
und empfiehlt Hiob, seine Not vor Gott zu bringen.
Hiob aber hat keine Hoffnung mehr. Um sich Gott anvertrauen
zu können, bräuchte er die Ermutigung seiner Freunde. Doch die enttäuschen ihn,
denn Hiob kann keine Schuld bei sich entdecken; außerdem: was ginge das Gott an?
Bildad schließt aus der Strafe, dass Hiob wohl gesündigt
haben müsse und rät, er solle Gott um Gnade bitten. Wenn er wirklich unschuldig
sei, werde Gott ihm helfen; wer aber wer ohne Gott lebe, dem bleibe keine
Hoffnung.
Hiob besteht darauf, schuldlos zu sein, aber Gott sei halt
stärker und strafe unabhängig von Schuld. Aber warum sei der so grausam?
Zofar tadelt Hiob und wünscht, dass er erkenne, wie viel von
seiner Schuld Gott ihm schon erlasse. Er soll sein Herz zu Gott wenden, nachdem
er sein Unrecht bereinigt habe. Sein Leben werde sich dann in neuem Licht, mit
neuer Hoffnung zeigen. Den Bösen aber bleibe nur die Verzweiflung, ihre einzige
Hoffnung sei der Tod.
Hiob weist die Vorschläge brüsk zurück: niemand könne
retten, was Gott verworfen hat. Außerdem habe er mit Gott, nicht mit seinen
Freunden, zu richten. Warum richte der überhaupt, wo er doch wissen müsse, dass
Menschen sündigen.
Elifas weist Hiob auf dessen mangelnde Gottesfurcht hin,
weil er den Fehler bei Gott und nicht bei sich suche; Trotz gegen Gott sei ja
schon Schuld.
Hiob bemitleidet sich, weil er sich verspottet fühlt, und
wirft den Freunden vor, selbst nicht rein zu sein.
Bildad entgegnet, dass das nicht Thema sei, sondern dass ein
böser Mensch, der nicht nach Gott frage, untergehe.
Hiob fühlt sich beleidigt, weil seine Freunde ihn nicht
gegen Gott in Schutz sondern sein Leiden als Beweis der Schuld nehmen.
Zofar wird ärgerlich: es sei doch bekannt, dass die Freude
der Bösen schnell vergeht. So sehe das Schicksal böser Menschen aus.
Hiob empört sich, weil es Böse gebe, die Gott nicht strafe
und denen es bis zu ihrem Ende gut gehe.
Elifas mahnt ihn, doch in Gott nicht den Feind zu sehen,
sondern zu ihm umzukehren, damit er ihn aufrichte. Wenn er das Unrecht
unterlasse, werde Gott die Quelle seiner Freude. Auch den, der schuldig wurde,
rette er.
Hiob möchte wissen, wo sich Gott befindet, um ihn vor
Gericht zu bringen, damit er zugebe, dass ihm (Hiob) nicht vorzuwerfen sei.
Doch Gott setze einfach durch, was ihm gefalle. Gott habe ihm alle Zuversicht
genommen; weil er so mächtig sei, mache er ihm Angst. Aber vielleicht ist alles
nur ein Trick? Wiegt Gott die anderen Sünder nur in Sicherheit, achtet aber
genau auf ihre Taten?
Bildad stellt in den Raum, dass kein Mensch vor Gott gerecht
sein könne.
Hiob spinnt seine Idee weiter: Gott ist groß und mächtig.
Wenn er dem Bösen das Leben nimmt, hat der keine Hoffnung mehr. Wenn er in Not
gerät und beten will, wird Gott auf seinen Hilfeschrei nicht achten. Er hätte
immer bei Gott Freude suchen und zu ihm beten sollen, nicht erst jetzt!
Da kommt ihm noch ein Gedanke: Weisheit gebe es nur bei
Gott; er teilte sie den Menschen mit und sprach: ‚Siehe, die Furcht des Herrn,
das ist Weisheit, und das Böse meiden, das ist Einsicht.’
Hiob fängt sich wieder und kommt auf seine Lage zurück:
Früher sei er von den Vornehmen geachtet worden, jetzt verspotte ihn selbst der
Pöbel. Er schreie zu Gott, doch der höre ihn nicht. Wenn er Gutes unterlassen
und Böses getan hätte, würde er Gottes Strafe akzeptieren. Jetzt aber wolle er,
dass der Allmächtige ihm Rechenschaft gebe.
Da platzt einem jungen Mann aus der zweiten Reihe der Kragen.
Er habe sich das lange genug angehört; Hiob liege falsch, weil er sich vor Gott
für gerecht halte, die anderen, weil sie ihn nicht widerlegen könnten.
Gott pflege den sündigen Menschen durch Schmerzen zu mahnen;
bete der dann zu Gott, so sei er ihm gnädig. Der Reuige könne sich freuen:
‚Gesündigt hatte ich und das Recht verkehrt; doch hat er mir nicht mit Gleichem
vergolten, meine Seele erlöst vor dem Abstieg ins Grab, mein Leben darf schauen
das Licht.’
Hiob aber sage: ‚Ich bin im Recht, doch Gott hat mir mein
Recht entzogen.’ Damit lästere Hiob Gott, denn er sagte ja: ‚Es nützt dem
Menschen nichts, dass er in Freundschaft lebt mit Gott.’
Aber nein, sagte der junge Mann, der Allmächtige beuge nicht
das Recht. Gott richte auch die Mächtigen. Doch wenn er sich entschlösse,
nichts zu tun, dann könne niemand ihn dafür verdammen, denn möglicherweise habe
der Sünder ja bereut. Wolle Hiob etwa, dass Gott den Reuigen immer noch
bestrafe, weil Hiob ihn ja bereits verurteilt habe? Ob denn Hiob allen Ernstes
glaube, es sei richtig, dass er sich für gerechter halte als Gott?!
Zu Hiobs Frage, warum ihn Gott nicht höre, sagte der junge
Mann: Mit seiner Sünde tue er Gott keinen Schaden, aber seine Mitmenschen
litten unter seiner Bosheit. Die Menschen stöhnten, riefen laut um Hilfe, wenn
sie sich von Mächtigen unterdrückt fühlten, doch keiner fragt nach Gott, nach
seinem Schöpfer. ‚Um Hilfe schreien wir, doch Gott bleibt stumm, weil wir voll
Bosheit und voll Hochmut sind.’
Der junge Mann – er hieß Elihu – mahnte Hiob: „Gott hat die
Macht; als Richter urteilt er mit fester Klarheit. Er lässt die Unheilstifter
nicht am Leben, den Unterdrückten aber schafft er Recht. Wenn Gott seine Treuen
leiden lässt, dann zeigt er ihnen damit ihre Schuld, dass sie so stolz und überheblich
waren. Für seine Warnung schärft er ihr Gehör, damit sie sich von allem Bösen
trennen. Wenn sie gehorchen und sich unterwerfen, dann werden Glück und Freude
sie begleiten. Gib Acht, dass du dich nicht zum Bösen wendest, auch wenn du das
für besser hältst als leiden. Besinne dich auf Gottes große Macht! Er ist der
beste Lehrer, den wir kennen. Vergiss nicht, ihm zu danken für sein Tun. Gott
ist so groß, dass wir ihn nicht begreifen. Sieh, Hiob, die Schöpfung, betrachte
aufmerksam die Wunder Gottes. Wir können niemals zum Allmächtigen hingelangen;
er ist so mächtig, so gerecht und stark, zu keiner Zeit tritt er das Recht mit
Füßen. Darum muss jeder Ehrfurcht vor ihm haben! Doch alle, die sich selbst für
weise halten, die sieht er nicht, sie gelten nichts bei ihm.“
Und damit zurück ins Studio.
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